Thüringische Landeszeitung (Jena)
Wer im Urlaub gerne die Freiheit der offenen Straße erlebt, muss nicht nur Dosenravioli mümmeln. Mit etwas Planung kann auch der Freizeit-Nomade genüsslich kreativ speisen
Als die ersten Caravan-Enthusiasten in den 1950er Jahren ihre mobilen Domizile hinter den leistungsschwachen Kleinwagen gespannt haben und sich auf den Weg zur Nordsee oder, ganz wagemutig, über den Brenner-Pass machten, reichte allein das Gefühl der Freiheit, um für ein Stimmungshoch zu sorgen. Da spielte die kulinarische Versorgung eine eher untergeordnete Rolle, und man „genoss“auf dem Campingplatz Eintopf aus der Dose oder kurzgebratenes Corned Beef. Mittlerweile haben sich die bescheidenen Wohnanhänger von damals in rollende Luxussuiten verwandelt, komplett mit 5-Sterne-Komfort, Multimedia-Ecke und Heißwasser-Dusche. Nur der mobile Genuss blieb, wortwörtlich, auf der Strecke. Noch immer sind die meisten Camperküchen
winzig, die Kühlschränke klein und die Herde recht leistungsschwach. Und so sieht man heute noch auf Campingplätzen landauf, landab, wie die Kapitäne von 100.000-Euro-Reisemobilen lustlos Dosenravioli mampfen. Das muss aber nicht sein! Mit etwas Voraussicht, ein paar kleinen Kniffen und viel Kreativität, lässt sich auch auf kleinsten Raum und unterwegs ein wahrhaft vorzügliches Abendessen zaubern.
Mittlerweile haben sich die bescheidenen Wohnanhänger von damals in rollende Luxussuiten verwandelt
Als erstes gilt es, sich einen Grundstock an haltbaren und platzsparenden Lebensmitteln anzulegen. Dazu gehören natürlich getrocknete Teigwaren aller Art, Reis, und Gemüsekonserven. Denn wenn der Kühlschrank etwas größer ist als ein Schuhkarton, sollte dort Platz für verderbliche Lebensmittel wie Fleisch, Butter etc. sein. Zweitens ist bei der Auswahl der Rezepte eine simple Zubereitung stets zu bedenken. Denn die meisten mobilen Küchen verfügen nur über ein oder zwei Brenner, weshalb es wirklich nicht mehr als jeweils ein oder zwei Töpfe und Pfannen braucht im Schrank – bekanntlich reist es sich ja auch besser mit leichtem Gepäck. Bei den Zubereitungszeiten gilt: Was schnell geht, spart Gas. Stundenlanges Schmoren entfällt daher genauso wie das Hantieren mit drei oder vier Pfannen und Töpfen. Etwas was der Fachmann Halbconvenience nennt, hilft ebenfalls Zeit zu sparen: der gute alte Express-Reis zum Beispiel. Wer diese einfachen Regeln beachtet, wird nicht nur unter funkelnden Sternen dinieren, sondern auch auf 5-Sterne-Niveau. 1 2
Zutaten
Pro Portion: 52 g Eiweiß, 22 g Fett, 42 g Kohlenhydrate, ca. 580 kcal
Zutaten
Pro Portion: 65 g Eiweiß, 32 g Fett, 85 g Kohlenhydrate, ca. 950 kcal
Zutaten
Pro Portion: 9 g Eiweiß, 28 g Fett, 30 g Kohlenhydrate, ca. 410 kcal 2 1