Thüringische Landeszeitung (Jena)
Panzerblitzer fährt nun als Ausstellung durch Jena
Bilder auf dem Blech stammen aus dem Atelier des Kindergartens „Bertolla“. Geblitzt wird aber weiterhin
Jena. Pink war gestern, Kinderkunst ist heute: Weil der Panzerblitzer immer wieder angemalt wurde, hat die Stadt sich nun professionelle Hilfe geholt. Kinder aus dem Winzerlaer Kindergarten „Bertolla“gaben einige ihre Arbeiten her, die professionell aufs Blech des Blitzers geklebt wurden. Nun fährt die Anlage zur Verkehrsüberwachung als „Jenaer Kinderkunst" durch die Stadt. Wie das bei Autofahrern ankommt, bleibt abzuwarten.
Zum Einsatz kommt die Messstation ebenso wie ein weiteres Gerät vorrangig in sensiblen Verkehrsbereichen, an Unfallschwerpunkten und natürlich vor Kitas und Schulen, berichtete Jenas Sicherheitsdezernent Benjamin Koppe. Die Stadt Jena wolle mit der Aktion verdeutlichen: Geschwindigkeitsmessungen sind nicht zum Ärger der Autofahrer da.
Derzeit hat die Stadt zwei Anlagen in Fahrzeugen, die stationäre Blitzer und eben die beweglichen Tempomessanlagen mit der martialischen Bezeichnung Panzerblitzer. Letztere dokumentierten in den letzten drei Monaten zusammen etwa 4200 Übertretungen. Das sind 70.000 Euro.
In Kindergarten gibt es ein Atelier. Die Kleinen werden durch eine Kunstpädagogin im Team angeleitet. So wurden liebevolle Bilder gestaltet, welche die Firma Wachwerk aufs Auto zog.
Am Freitag wurde die kreativ umgestaltete Semistation eingeweiht. Alle Kinder zeigten sich begeistert und konnten auch einen Blick in das Gerät werfen. Es ist das Modell der Jenoptik mit dem Namen „Louis“.
Mit den Kinderbildern muss sich das Blitzgerät optisch nicht verstecken. Das ist bisher einmalig in Deutschland. Um die Funktion des Gerätes nicht zu beeinträchtigen, wurden die Linsen nicht mit Kinderbildern beklebt.