Thüringische Landeszeitung (Jena)

Zwischen Flensburg und Ravensburg gibt es mehr als 3000 Seen in Deutschlan­d. Welche von ihnen besonders gefragt sind, verrät ein Blick ins soziale Netzwerk Instagram

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In der Pandemie entdecken immer mehr Menschen die Freuden in der Nähe. Besonders beliebt sind Ausflüge und (Kurz-)Urlaube an die mehr als 3000 Seen, die zwischen Schleswig-Holstein und BadenWürtt­emberg liegen (und das sind ohnehin nur die nennenswer­t großen Gewässer, laut Umweltbund­esamt beheimatet Deutschlan­d nämlich mehr als 12.000 Seen). Deren Anziehungs­kraft verwundert jedenfalls nicht, denn was gibt es Schöneres, als einen heißen Sommertag segelnd, stand-up-paddelnd, surfend oder (sonnen-)badend an einem angenehmen Gewässer zu verbringen? Oder sich nach einer Wanderung in einem Bergsee zu erfrischen und an dessen Ufer den Sonnenunte­rgang zu genießen?

Bleibt die Frage: Welche sind in den pandemiege­plagten Jahren 2020 und 2021 besonders beliebt? Als populäre „Imagewähru­ng“gilt die Häufigkeit­snennung beim mit einer Milliarde Nutzern weltgrößte­n Foto-Netzwerk Instagram. Und

Perfekte Kulisse für das Selfie auf Instagram: der Tegernsee in Bayern.

eben jene „Instagramm­ability“hat die Ferienhaus-Suchmaschi­ne Holidu im April diesen Jahres unter die Lupe genommen, indem sie die in den vergangene­n zwölf Monaten getätigten Erwähnunge­n unter dem entspreche­nden Hashtag, mit dem Nutzer ihre Bilder auf Instagram

versehen, gezählt hat. Dass hierbei der Bodensee, Deutschlan­ds größter See, auch am häufigsten genannt wurde, überrascht da wenig. Schon eher, wie deutlich der Vorsprung ausfällt. Mit 1,8 Millionen Hashtags kommt er auf viermal so viele Nennungen wie der zweitplatz­ierte

Chiemsee. Diesem folgen weitere Oberbayern-Hashtags: #Tegernsee, #Starnberge­r See, #Königssee und #Ammersee. Und hier muss man konstatier­en: von wegen also „Größe ist alles“. Denn jener Logik folgend müssten ja auch die Müritz, Deutschlan­ds größter See, der im

Gegensatz zum Bodensee vollständi­g innerhalb der Landesgren­zen liegt, sowie ihre mecklenbur­gischen Nachbarn Schweriner und Plauer See nicht nur in den Flächen-, sondern auch in den Instagram-Top-Ten auftauchen.

Tun sie aber nicht. Sondern rangieren teils abgeschlag­en. Im Gegenzug schaffen es manch Zwerge, auf Instagram groß rauszukomm­en. Beispiel Eibsee: Der Bilderbuch­see zu Füßen der Zugspitze misst keine zwei Quadratkil­ometer, belegt mit 215000 Hashtags aber Insta-Platz sieben.

Offenbar sorgen eben auch andere Qualitäten für Fotofluten: Beachbars, Liegewiese­n, Publikum und Großstadtl­age – vielleicht Gründe, warum touristisc­he Schwergewi­chte wie die Schwarzwäl­der Schluchund Titisee, der hessische Edersee oder der Möhnesee im Sauerland auf die Plätze verwiesen wurden? Ein Umstand, der sich womöglich nicht so schnell ändert. Denn eines weiß man ja mittlerwei­le zur Genüge: Viele Bilder in den sozialen Netzwerken ziehen oft noch viel mehr Besucher an.

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