Thüringische Landeszeitung (Jena)
Museumskooperation zwischen Gotha und Moskau geplant
Gemeinsame Projekte zielen auf Beutekunst-Gemälde
Eine Kooperationsvereinbarung zwischen der Stiftung Schloss Friedenstein Gotha und dem Puschkin-Museum Moskau soll am Dienstag in der russischen Hauptstadt unterzeichnet werden. Es gehe um „intensiven Austausch“und eine „enge wissenschaftliche Zusammenarbeit“, hieß es. Konkret stehen Projekte zur Restaurierung, Digitalisierung und Provenienzforschung im Zentrum, erläuterte Friedenstein-Direktor Tobias PfeiferHelke.
Im Puschkin-Museum befinden sich noch Gemälde, die sowjetische Kunstkommissare nach dem Weltkrieg abtransportieren ließen und die bisher nicht zurückerstattet wurden. Dabei handelt es sich nach Gothaer Einschätzung um etwa 45 Gemälde niederländischer und altdeutscher Meister, darunter fünf oder sechs Cranachs. Über die Eigentumsfrage dieser sogenannten Beutekunst besteht seit Jahrzehnten Dissens. Fernziel sei es, die Bilder an neutralem Ort auszustellen, sagte Pfeifer-Helke. Die Kooperation wertete er als „riesengroßen Schritt in einer politisch schwierigen Situation“.