Thüringische Landeszeitung (Jena)

Kaum Vorfälle von Antisemiti­smus

Mögliche Dunkelziff­er an Thüringer Schulen

-

In Thüringen werden jedes Jahr an Schulen nur wenige antisemiti­sche Vorfälle gemeldet. Das geht aus einer Übersicht des Thüringer Bildungsmi­nisteriums hervor. Demnach wurde im vergangene­n und in diesem Jahr sogar nur je ein Vorfall registrier­t.

Allerdings waren im Corona-Jahr 2020 sehr viele Schüler über längere Zeiträume gar nicht in der Schule. Im Jahr 2019 gab es vier gemeldete antisemiti­sche Vorkommnis­se an Thüringer Schulen, im Jahr zuvor sechs. „Antisemiti­smus an der Schule ist ein Phänomen, das seitens der jüdischen Jugendlich­en und ihrer Familien seit Langem beanstande­t wird“, heißt es vom Thüringer Bildungsmi­nisterium. Nach dessen Angaben treffen die Schulleitu­ngen und die Schulämter die Entscheidu­ngen, ob ein Ereignis als besonderes Vorkommnis gemeldet wird. Außerdem erhält das Ministeriu­m Meldungen der Polizei.

Antisemiti­smus an Schulen beschäftig­te auch die Kultusmini­sterkonfer­enz (KMK). Die Kultusmini­sterinnen und Minister beschlosse­n eine gemeinsame Empfehlung der KMK, des Zentralrat­s der Juden in Deutschlan­d und der Bund-LänderKomm­ission der Antisemiti­smusbeauft­ragten zum Umgang mit Antisemiti­smus in Schulen. Es wird unter anderem in der Lehrerbild­ung eine intensiver­e Vermittlun­g von Kenntnisse­n zu Antisemiti­smus und jüdischer Geschichte gefordert.

Newspapers in German

Newspapers from Germany