Thüringische Landeszeitung (Jena)
WM-Held mit deutscher Vergangenheit
Russlands Trainer als Hoffnungsträger
Warum Stanislaw Tschertschessow (Foto) so beliebt ist, kann er sich selbst nicht erklären. „Das ist schwierig zu beurteilen: Warum man Liebling ist oder so, da muss man die Zuschauer frage“, sagte der 57 Jahre alte Russe mal, als er durchs Stadion seines ehemaligen Clubs Dynamo Dresden schlenderte. Seit fünf Jahren ist Tschertschessow Russlands Nationaltrainer und in dieser Funktion ein großer Hoffnungsträger für den Profisport des Riesenreichs.
Schon 2018 trieb der extrem aktive Chefcoach mit Vergangenheit in Deutschland und Österreich die Sbornaja so nach vorn, dass der Viertelfinal-Einzug bei der HeimWeltmeisterschaft eine echte Euphoriewelle auslöste. Diesmal stehen, beginnend mit dem BelgienSpiel am Samstag, wieder Heimspiele an, diesmal in St. Petersburg.
Derweil ist für den russischen Mittelfeldspieler Andrej Mostowoi die Fußball-Europameisterschaft noch vor Beginn des Turniers vorbei. Der 23-Jährige von Zenit St. Petersburg wurde am Freitag im Zusammenhang mit dem Coronavirus aus dem Kader der russischen Nationalmannschaft gestrichen. Das Team sprach im Kurznachrichtendienst Twitter von einem „ungünstigen Ergebnis von PCR-Tests“, ohne Einzelheiten zu nennen.