Thüringische Landeszeitung (Jena)
Entführte Olivia tot im Meer gefunden
Entsetzen in Spanien: Der Vater hatte sich auf Teneriffa mit seinen zwei Töchtern abgesetzt
Spaniens Premier Pedro Sánchez sprach von einer „schrecklichen Nachricht“. Auch Königin Letizia zeigte sich geschockt: Der gewaltsame Tod der sechsjährigen Olivia erfülle sie mit „Schmerz und Traurigkeit“. Das Mädchen war zusammen mit ihrer Schwester Anna (1) vom Vater auf Teneriffa entführt worden. Hoffnung, Anna noch lebend zu finden, besteht nicht mehr. Der Vater hat wahrscheinlich Suizid begangen.
Der Ministerpräsident der Kanarischen Inseln, Ángel Víctor Torres, erklärte: „Die Menschen auf den Kanaren sind am Boden zerstört.“Die Nachricht, dass die Leiche der kleinen Olivia vor der Küste Teneriffas auf dem Meeresgrund gefunden wurde, sorgte am Freitag in ganz Spanien für Entsetzen.
Seit Tagen hatte ein Spezialschiff mit Tiefseeradar und einem Unterwasserroboter auf dem Meeresboden nach Hinweisen auf das Schicksal der beiden Mädchen geforscht. Auch auf Land lief seit Wochen eine gigantische Suchaktion, in der Hoffnung, die Kinder noch lebend finden zu können. In der Nacht zum Freitag wurde dann der furchtbare Verdacht der Ermittler zur Gewissheit: Die Polizei bestätigte, dass der Tiefseeroboter des Suchschiffs fünf Kilometer vor der Küste und in 1000 Meter Tiefe eine große Tasche mit dem Körper Olivias entdeckte habe.
Bereits einen Tag nach dem Verschwinden der Kinder hatte die Polizei das leere Motorboot des Vaters entdeckt, das mehrere Kilometer von der Küste der Ferieninsel entfernt auf dem Atlantik trieb. Die Kripo fand auf der Yacht Blutspuren und stellte fest, dass der Bootsanker fehlte. Zuletzt waren die Kinder am 27. April gesehen worden. An diesem Tag waren sie beim Vater, dem 37 Jahre alten Tomás G. zu Besuch. Der Vater und die 35-jährige Mutter, die deutschstämmige Beatriz Z., lebten seit Monaten getrennt. Am Abend des Verschwindens teilte G. seiner Ex-Frau mit, dass er die Kinder nicht zu ihr zurückbringen werde. Und: „Du wirst die Mädchen und mich nie mehr wiedersehen.“Seitdem lief eine Großfahndung nach den Kindern.