Thüringische Landeszeitung (Jena)

Bratwurst oder Roulade?

Hoteldirek­tor wünscht sich ein neues Nationalge­richt für Thüringen

- Von Gerald Müller

Nach über sieben Monaten Schließung haben in fast allen Regionen Thüringens die Hotels und Restaurant­s wieder geöffnet oder die Öffnungen werden vorbereite­t. Doch wie geht es für das Gastgewerb­e nach der Krise weiter, wie können Gäste in den Freistaat gelockt und dort gut bewirtet werden?

Olaf Seibicke – seit 21 Jahren Direktor vom „Lindenhof“in Gotha – regt ein Umdenken an. Der Hotelier des Jahres und IHK-Vizepräsid­ent stellt fest: „Essen kann Sehnsucht sein. Mit Spezialitä­ten wie Kaiserschm­arrn, Tafelspitz, Spätzle oder Schweinsha­xe verbinden Reisende sofort eine Region. Aber gilt das auch für Thüringen?“Ja, es schmecke vielerorts gut. Doch Traditione­n würden immer mehr verloren gehen.

Und ergänzt: „Die Bratwurst ist gut. Aber sie ist zumeist ein Essen für den schnellen Hunger zwischendu­rch. Wir wollen jedoch, dass unsere Gäste kommen, um zu bleiben. Wir möchten sie in Thüringen halten und verwöhnen.“

Deshalb schlägt Olaf Seibicke vor, dass Klöße mit Roulade als Nationalge­richt in Thüringen überall auf die Speisekart­e kommt, im Luxushotel genauso wie in der Dorfgastst­ätte. Gern auch mit Alte OmaRezepte­n. „Die Zutaten wie Kartoffeln, Rindfleisc­h haben wir vor der Haustür, keine großen Lieferkett­en sind notwendig.“

Das Produkt und die Herkunft sollten geschützt werden. Und er wünscht sich, dass Küchenchef­s, Touristike­r und Vertreter des Wirtschaft­sministeri­um für diese Aktion gemeinsam Appetit entwickeln. Was meinen Sie? Braucht Thüringen ein neues Nationalge­richt? Schreiben Sie an leserbrief­e@tlz.de.

 ??  ??

Newspapers in German

Newspapers from Germany