Thüringische Landeszeitung (Jena)

Naturschüt­zer: Wieder mehr Jungstörch­e

Nisthilfen werden gut angenommen

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Die Zahl der Jungstörch­e in Thüringen könnte aus Sicht von Naturschüt­zern auch in diesem Jahr wieder gestiegen sein. Das vermuten sie aufgrund etlicher neuer Nester. „Die Zahl der Nester wird auf jeden Fall wieder zugenommen haben dieses Jahr, das kann man schon sagen“, sagte Klaus Schmidt, Vogelexper­te beim Umweltverb­and Nabu. Bereits jetzt seien – zusätzlich zu den alten Nestern, die in der Regel immer wieder besetzt würden – etliche neue Standorte bekannt. Der Weißstorch-Experte, der maßgeblich an der jährlichen Storchenbi­lanz des Nabu Thüringen beteiligt ist, ging von mehr als 100 Brutpaaren und Nestern aus. Sein Kollege Klaus Lieder schrieb den Zuwachs der Störche in Thüringen auch den durch Menschen angebracht­en Nisthilfen zu. So seien etwa aus Greiz, Schmalkald­en-Meiningen und dem Saale-Holzland-Kreis Fälle bekannt, in denen Brutstätte­n erfolgvers­prechend von Weißstörch­en angenommen wurden. Meist lugten gleich vier bis fünf Junge mit ihren Köpfchen aus dem Nest, so Lieder. Storchenho­chburg bleibe das Werratal im Wartburgkr­eis.

Neben Nisthilfen richten sich Störche auch gerne auf Scheunen, auf Wohnhäuser­n und Kirchen ihre Brutstätte­n ein.

Sturm und Kälte im Mai sowie die Gewitter der vergangene­n Tage könnten jedoch auch zu Verlusten in den Nestern geführt haben, befürchtet­e der Storchenex­perte der Umwelt- und Naturschut­zorganisat­ion BUND Thüringen, Tom Wey. „Störche haben kein wasserabwe­isendes Gefieder. Die werden dann wirklich pitschenas­s bis auf die Haut. Und wenn es dann noch kalt ist dazu, dann ist das natürlich schlecht für die Küken“, so Wey.

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FOTO: BODO SCHACKOW / DPA Ein Storch sitzt in einem Horst auf einem Schornstei­n.

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