Thüringische Landeszeitung (Jena)
Straßenkreuz an der A4 wird an Kevin erinnern
Angehörige, Freunde, Kollegen und das Projekt Straßenkreuze nahmen Abschied von verunglücktem Lkw-Fahrer
An die 100 Menschen sind am Sonntagnachmittag auf die Raststätte Teufelstal an der Autobahn 4 zwischen Hermsdorf und Stadtroda gekommen, um sich mit einer Trauerfeier von Kevin zu verabschieden – von dem jungen LkwFahrer, der dort am 26. April dieses Jahres bei einem tragischen Unfall ums Leben gekommen ist. Ein Straßenkreuz auf einem Grünstreifen zwischen Fahrbahn und Raststätte wird an den jungen Mann aus Sachsen erinnern.
Mit der Trauerfeier haben die Anschied gehörigen, Freunde, Kollegen und Vertreter und Unterstützer des Projektes Straßenkreuze von Kevin Ab
genommen. Superintendent Arnd Kuschmierz aus Eisenberg spendete in seiner Andacht den Hinterbliebenen Trost und Hoffnung. Der Spielmannszug des SV Klengel Serba gab das musikalische Geleit.
Ein Straßenkreuz für Kevin, eines von mehr als 100, die das Projekt bereits initiiert hat, steht als erinnernde Verbindung zwischen dem Opfer und den Hinterbliebenen. „Jeder Verkehrstote ist einer zuviel und jeder, der abrupt aus dem Leben gerissen wird, ebenso“, sagte mahnend Philipp Bursian aus Weimar, der das Projekt Straßenkreuze 2015 ins Leben
gerufen hatte. Rocco Ilgenstein, ein Kollege von Kevin in einem Logistikunternehmen bei Leipzig, erinnert sich noch an die Schreckensnachricht von dem tödlichen Unfall: „Ich war damals ins Bayern unterwegs und bin erst einmal an die Seite gefahren und musste nachdenken.“
Das Risiko fahre immer mit. „Auf der Autobahn ist nur noch Krieg statt Zusammenhalt“, meint der junge Lkw-Fahrer.
Für die Angehörigen von Kevin und die Hinterbliebenen anderer Unfallopfer will das Projekt Straßenkreuze Hilfe sein bei der Trauerbewältigung. „Das ist sehr wichtig“, hat Sina Schlesinger aus dem SaaleOrla-Kreis aus eigener Erfahrung festgestellt. Vor vier Jahren habe sie ihren Sohn durch einen Unfall verloren.
Er sei vernünftig und zu Fuß unterwegs gewesen, nachdem er etwas getrunken hatte. Ums Leben sei er durch ein Auto gekommen, das ihn mit 100 km/h überfahren habe.
Das Projekt Straßenkreuze habe ihr in dieser schlimmen Situation sehr geholfen. Seitdem unterstützt sie das Projekt, wie am Sonntag als Ordner auf der Trauerfeier für Kevin auf der Raststätte Teufelstal.