Thüringische Landeszeitung (Jena)
Jenawohnen baut ein neues Saaltor Berliner Büro gewinnt Wettbewerbsverfahren für Neubau entlang der Saalstraße
Jena. Jenawohnen baut ein neues Saaltor. Und nicht nur das: Daran anschließend entsteht entlang der Saalstraße eine neue Häuserzeile und dahinter in zweiter Reihe zum Unihauptgebäude entstehen fünf Reihenhäuser. Mit dem Projekt soll die wichtige Laufachse zum Inselplatz einen Hingucker bekommen und sollen 25 Wohnungen sowie 1000 Quadratmeter Gewerbefläche entstehen. Der Baustart ist ab 2022 geplant, zunächst muss abgerissen werden.
Ein Modell des alten Tores steht an der Ecke zum Löbdergraben.
Am Donnerstagabend stellte Jenawohnen die Baupläne gemeinsam mit dem Berliner Büro Patzschke & Schwebel Planungsgesellschaft den Mitgliedern des Stadtentwicklungsausschusses vor. Die Berliner hatten sich in einem Wettbewerbsverfahren
klar durchgesetzt, wie Jenawohnenchef Tobias Wolfrum berichtete. Den Architekten gelang es aus Sicht der Jury wie keinem anderen Wettbewerbsteilnehmer so überzeugend, eine Reminiszenz an das 1844 abgebrochene Saaltor zu schaffen. Die markanten Bögen stellen den Bezug zum früheren Turm her, der zur mittelalterlichen Stadtbefestigung gehörte.
Bürgermeister Christian Gerlitz (SPD) sprach von dem neuen Tor zur Jenaer Innenstadt und einem städtebaulich wie auch architektonisch sehr hochwertigen Ensemble; Ortsteilbürgermeisterin Kathleen Lützkendorf von einem neuen Schatz in der Innenstadt. Zu den geplanten Baukosten machte Jenawohnen zunächst keine Angaben, gehofft wird auf ein Ende der Baupreisexplosion. Die Wohnungen sollen im Bestand des Unternehmens bleiben. Es gilt die Selbstverpflichtung, mindestens 20 Prozent belegungsgebundenen Wohnraum zu schaffen.
Die neuen Gebäude entstehen an Stelle der Gebäude, die zum Ende der DDR errichtet wurden. Jenawohnen hatte wegen der ohnehin anstehenden Sanierung in größeren Dimensionen gedacht. Neben dem prägnanten Turmgebäude soll im Bereich Saalstraße 6 bis 8 ein Wohn- und Geschäftshaus entstehen, das die historischen Baufluchten aufnimmt, die Saalstraße wird also einige Meter enger. Im rückwärtigen Innenhof ermöglichen
fünf Stadthäuser innerstädtisches und sogar ruhiges Wohnen. Die Reihe grenzt nach Norden an eine Brandmauer, die zu einem neuen Gebäude der Uni gehört. Auf einem ebenerdigen Parkdeck und in einer Tiefgarage mit Pkw-Lift finden 29 Autos Platz, die Zufahrt erfolgt über
die Fußgängerzone. Zur Saalstraße sind im Erdgeschoss gastronomische Angebote vorgesehen.
Die gezeigten Bilder warben auch mit feinen Details um Zustimmung. Auf dem Dach des im Prinzip begehbaren Turms flatterte bereits die Fahne der Stadt Jena.