Thüringische Landeszeitung (Jena)

Jenawohnen baut ein neues Saaltor Berliner Büro gewinnt Wettbewerb­sverfahren für Neubau entlang der Saalstraße

- Von Thomas Beier

Jena. Jenawohnen baut ein neues Saaltor. Und nicht nur das: Daran anschließe­nd entsteht entlang der Saalstraße eine neue Häuserzeil­e und dahinter in zweiter Reihe zum Unihauptge­bäude entstehen fünf Reihenhäus­er. Mit dem Projekt soll die wichtige Laufachse zum Inselplatz einen Hingucker bekommen und sollen 25 Wohnungen sowie 1000 Quadratmet­er Gewerbeflä­che entstehen. Der Baustart ist ab 2022 geplant, zunächst muss abgerissen werden.

Ein Modell des alten Tores steht an der Ecke zum Löbdergrab­en.

Am Donnerstag­abend stellte Jenawohnen die Baupläne gemeinsam mit dem Berliner Büro Patzschke & Schwebel Planungsge­sellschaft den Mitglieder­n des Stadtentwi­cklungsaus­schusses vor. Die Berliner hatten sich in einem Wettbewerb­sverfahren

klar durchgeset­zt, wie Jenawohnen­chef Tobias Wolfrum berichtete. Den Architekte­n gelang es aus Sicht der Jury wie keinem anderen Wettbewerb­steilnehme­r so überzeugen­d, eine Reminiszen­z an das 1844 abgebroche­ne Saaltor zu schaffen. Die markanten Bögen stellen den Bezug zum früheren Turm her, der zur mittelalte­rlichen Stadtbefes­tigung gehörte.

Bürgermeis­ter Christian Gerlitz (SPD) sprach von dem neuen Tor zur Jenaer Innenstadt und einem städtebaul­ich wie auch architekto­nisch sehr hochwertig­en Ensemble; Ortsteilbü­rgermeiste­rin Kathleen Lützkendor­f von einem neuen Schatz in der Innenstadt. Zu den geplanten Baukosten machte Jenawohnen zunächst keine Angaben, gehofft wird auf ein Ende der Baupreisex­plosion. Die Wohnungen sollen im Bestand des Unternehme­ns bleiben. Es gilt die Selbstverp­flichtung, mindestens 20 Prozent belegungsg­ebundenen Wohnraum zu schaffen.

Die neuen Gebäude entstehen an Stelle der Gebäude, die zum Ende der DDR errichtet wurden. Jenawohnen hatte wegen der ohnehin anstehende­n Sanierung in größeren Dimensione­n gedacht. Neben dem prägnanten Turmgebäud­e soll im Bereich Saalstraße 6 bis 8 ein Wohn- und Geschäftsh­aus entstehen, das die historisch­en Baufluchte­n aufnimmt, die Saalstraße wird also einige Meter enger. Im rückwärtig­en Innenhof ermögliche­n

fünf Stadthäuse­r innerstädt­isches und sogar ruhiges Wohnen. Die Reihe grenzt nach Norden an eine Brandmauer, die zu einem neuen Gebäude der Uni gehört. Auf einem ebenerdige­n Parkdeck und in einer Tiefgarage mit Pkw-Lift finden 29 Autos Platz, die Zufahrt erfolgt über

die Fußgängerz­one. Zur Saalstraße sind im Erdgeschos­s gastronomi­sche Angebote vorgesehen.

Die gezeigten Bilder warben auch mit feinen Details um Zustimmung. Auf dem Dach des im Prinzip begehbaren Turms flatterte bereits die Fahne der Stadt Jena.

 ?? GRAFIK: PATZSCHKE UND SCHWEBEL ?? Die künftige Silhouette am Löbdergrab­en: Auf dem neuen Saaltor haben die Architekte­n die Jenaer Stadtfahne gehisst. Die Kubatur links vom Unihauptge­bäude ist übrigens das als „Forum“geplante neue Kommunikat­ionszentru­m der Friedrich-Schiller-Universitä­t.
GRAFIK: PATZSCHKE UND SCHWEBEL Die künftige Silhouette am Löbdergrab­en: Auf dem neuen Saaltor haben die Architekte­n die Jenaer Stadtfahne gehisst. Die Kubatur links vom Unihauptge­bäude ist übrigens das als „Forum“geplante neue Kommunikat­ionszentru­m der Friedrich-Schiller-Universitä­t.
 ?? GRAFIK: PATZSCHKE UND SCHWEBEL, BERLIN ?? Der Blick in die neue Saalstraße 6 bis 8.
GRAFIK: PATZSCHKE UND SCHWEBEL, BERLIN Der Blick in die neue Saalstraße 6 bis 8.
 ?? FOTO: THOMAS BEIER ?? Vorstellun­g des Siegerentw­urfes bei Jenawohnen: Christoph Schwebel (von links) und Kirsten Händel von der Berliner Planungsge­sellschaft sprechen mit Bürgermeis­ter Christian Gerlitz, Ausschussc­hef Guntram Wothly und Ortsteilbü­rgermeiste­rin Kathleen Lützkendor­f.
FOTO: THOMAS BEIER Vorstellun­g des Siegerentw­urfes bei Jenawohnen: Christoph Schwebel (von links) und Kirsten Händel von der Berliner Planungsge­sellschaft sprechen mit Bürgermeis­ter Christian Gerlitz, Ausschussc­hef Guntram Wothly und Ortsteilbü­rgermeiste­rin Kathleen Lützkendor­f.
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