Thüringische Landeszeitung (Jena)
Edelstahl-Skelett der neuen Jenaer Lichtbahnen entsteht
Produktionshalle in Valencia: Die robusten Edelstahl-Gestelle beziehungsweise erste Wagenkastenteile, die am Ende zu einem Fahrzeug zusammengefügt werden.
Jena. Die Produktion der neuen Jenaer Lichtbahn im Herstellerwerk von Stadler im spanischen Valencia ist angelaufen. Für den Jenaer Nahverkehr sei dies ein bedeutender Schritt, heißt es dazu in einer Mitteilung des Nahverkehrs. Schließlich steige der Jenaer Nahverkehr mit diesem Modell in die nächste Straßenbahngeneration ein.
Erste Fotos aus der Produktionshalle zeigen nun die robusten Edelstahl-Gestelle beziehungsweise erste Wagenkastenteile, die am Ende zu einem Fahrzeug zusammengefügt werden. Ende Januar beginne die Lackierung der ersten Wagenkastenteile, und ab Februar starte bei den ersten Wagen bereits der Innenausbau. Der Lichtbahn-Bau liege damit im angesetzten Zeitplan. Die Beförderung von Fahrgästen gehöre zum Kerngeschäft des Jenaer Nahverkehrs. Mit dem Investitionsvorhaben „Die Lichtbahn“soll dieses gestärkt und die Verkehrswende in Jena mitgestaltet werden.
In den kommenden Jahren soll in Jena die alte Generation der 33
GT6M-Niederflurstraßenbahnen durch neue Fahrzeuge des Typs Tramlink ersetzt werden. Der Schweizer Hersteller Stadler baut
16 Fahrzeuge mit einer Länge von etwa 42 Metern, die Platz für mehr als 200 Fahrgäste bieten, davon 75 auf Sitzplätzen. In den drei Multifunktionsbereichen befinden sich vier Plätze für Rollstuhlfahrer sowie Abstellflächen für Kinderwagen und Fahrräder. Acht Fahrzeuge werden kürzer gebaut. Sie sind etwa 32 Meter lang und bieten Platz für zirka 170 Fahrgäste Platz, mit 46 Sitzplätzen. In der kürzeren Variante befinden sich zwei Multifunktionsbereiche mit ebenfalls vier Rollstuhlplätzen. Die Bahnen sind zudem breiter als die bisherigen Modelle und bieten USB-Anschlüsse beispielsweise zum Laden von Telefonen.
Die ersten 24 Bahnen werden mit insgesamt 44,4 Millionen Euro von der EU und mit Landesmitteln gefördert. Insgesamt soll sich die Investitionssumme auf etwa 92 Millionen Euro belaufen. Das erste Fahrzeug fährt voraussichtlich ab Mitte 2023 durch die Saalestadt.