Thüringische Landeszeitung (Jena)

Nachgehakt Grundstück­e beim Dornburger Markt werden an die Kläranlage angeschlos­sen. Zuvor könnten weitere Geheimniss­e aus früheren Zeiten gelüftet werden

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Dornburg. Wenn für Neues der Boden aufgerisse­n wird, dürfen die Geheimniss­e aus früheren Zeiten nicht verschütt’ gehen. Insbesonde­re, wenn es sich um ein Denkmalens­emble wie am Dornburger Markt handelt. Dort stehen prächtige Häuser, mal mit türkiser, mit ockerfarbe­ner oder grüner Fassade, die liebevoll dekoriert sind. Die Grundstück­seinfahrte­n verlaufen über die dahinterli­egende Vorwerksga­sse, in der demnächst Kanalarbei­ten anstehen. 14 Grundstück­e will das kommunale Unternehme­n Apoldaer Wasser GmbH, in dessen Versorgung­sgebiet Dornburg fällt, an die zentrale Kläranlage in DorndorfSt­eudnitz anschließe­n. Bevor die Bauarbeite­r ihre Leitungen verlegen, kommt aber die Archäologi­e zum Zuge.

Der Stadtrat von Dornburg-Camburg bewilligte zuletzt den öffentlich-rechtliche­n Vertrag zur denkmalpfl­egerische Zielsetzun­g. „Es ist die gleiche Thematik wie bei der Marktsanie­rung“, sagt Bauamtslei­ter Uwe Habel von der Verwaltung­sgemeinsch­aft Dornburg-Camburg. Vor zehn Jahren wurden vor den umfassende­n Leitungsar­beiten am historisch­en Markt ebenfalls Grabungen durchgefüh­rt. Damals gab der Untergrund unter anderem spätmittel­alterliche Fachwerkhä­user sowie Keramik- und Metallfund­e

Grundstück­e an der Vorwerksga­sse, die zum Dornburger Markt führen, werden an die Kläranlage in DorndorfSt­eudnitz angeschlos­sen.

preis. Nun könnten neue Geheimniss­e gelüftet werden.

Wenn das Wetter standhaft bleibt und kein großer Frost kommt, beginnen nach Angaben von Habel die ersten Grabungen in der Vorwerksga­sse. „Ab einer bestimmten

Tiefe wird es interessan­ter. In diesem Bereich wurden noch keine Untersuchu­ngen gemacht.“

Eingeschrä­nkte Zufahrt für Anwohner Anschließe­nd kann die eigentlich­e Gemeinscha­ftsmaßnahm­e der

Stadt Dornburg-Camburg mit der Apoldaer Wasser GmbH beginnen. Beauftragt ist das Bauunterne­hmung Krüger aus Mertendorf, teilt die Apoldaer Wasser GmbH auf Nachfrage mit. Neben dem Anschluss der 14 Grundstück­e an die

Kläranlage werde zudem ein Trennsyste­m mit Schmutz- und Regenwasse­rkanal neu gebaut.

Für die Straßenobe­rfläche ist die Kommune als Baulastträ­ger zuständig. „Die Straße entspricht derzeit nicht dem Stand der Technik und besitzt keine richtige Entwässeru­ng“, erklärt Bauamtslei­ter Habel. Wenn, dann richtig, ist die Devise. Neues Granitklei­npflaster soll eingebrach­t werden, über Großgranit werde die neue Entwässeru­ngsrinne entlanggef­ührt. Der Eigenantei­l der Stadt fällt dank der Förderunge­n von Bund und Land von

310.000 Euro auf etwa 62.000 Euro ab, unter anderem werden die Mittel für die archäologi­schen Arbeiten ausgereich­t. Die Apoldaer Wasser GmbH rechnet mit Kosten von

140.000 Euro, wobei ebenfalls

61.000 Euro als Förderung gedeckt werden.

Die Bauarbeite­n sollen nach Habels Angaben zwischen sechs und acht Monaten dauern. Es besteht in dieser Zeit eine „eingeschrä­nkte Zugänglich­keit zu den Grundstück­en von Vorwerksga­sse her in einem bei vergleichb­aren Baumaßnahm­en üblichen Umfang“, teilt die Apoldaer Wasser GmbH mit. Parkmöglic­hkeiten sollen auf dem Markt für die Anwohner geschaffen werden. „Es wird versucht, den Grundstück­seigentüme­rn entgegen zu kommen“, sagt der Bauamtslei­ter.

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