Thüringische Landeszeitung (Jena)
Hilfe für Biene und Hummel
Wenn die ersten Blumen aus der Erde kommen, erwachen auch Hummeln und Wildbienen demnächst aus ihrem Winterschlaf. Sie machen sich auf den Weg, einen geeigneten Ort zum Nisten zu finden. Wir können ihnen helfen. Zum Beispiel, indem wir Überwinterungsmöglichkeiten lassen und Behausungen für den Sommer anbieten.
Doch zuerst müssen die Insekten gut über den Winter kommen. „Ein Garten sollte im Herbst nicht zu aufgeräumt sein, sonst kann dort kein Insekt überwintern“, sagt die Expertin Sabine Holmgeirsson. Insekten brauchen Haufen aus Gras und Laub. Hummeln schlafen auch in Stapeln von Brennholz.
Bei den Hummeln überleben nur die jungen Königinnen den Winter. Sie tragen seit dem vergangenen Jahr befruchtete Eier mit sich. Im Herbst haben sie ihren Winterschlaf begonnen. Wenn es über mehrere Wochen wärmer als ein paar Grad Celsius ist, wachen sie auf.
Wildbienen sind im Frühjahr alleine unterwegs. Denn sie leben immer alleine. Wer will, kann bei der Nistsuche helfen: mit selbst gebauten Behausungen. „Die Hummeln sind da eher wählerisch“, sagt Sabine Holmgeirsson.
Zum einen sollte das Haus auf dem Boden stehen. Der Platz ist am besten sonnig, aber geschützt. Ein paar Frühblüher sollten auch in der Nähe
stehen. So können die Hummeln direkt Nahrung finden. Dann heißt es: Warten, bis eine Königin das kleine Haus passend findet.
Das kann dauern. Wer anderen Bienen helfen möchte, könnte ein Insektenhotel bauen. Dazu braucht man kleine Röhren, etwa aus getrockneten Zweigen der Forsythie. Man kann auch einen alten Vogelkasten nutzen. „Die ersten Bienen ziehen oft schon im März ein“, berichtet Sabine Holmgeirsson.