Thüringische Landeszeitung (Jena)
Promis empört über rassistische Äußerung
Mitkandidaten befürworten Rauswurf von Janina Youssefian aus dem Dschungelcamp
Köln. Die Rassismus-Debatte hat nun auch das Dschungelcamp ereilt: Zum ersten Mal seit 2008 hat RTL eine Teilnehmerin aus der Sendung geworfen. Janina Youssefian musste die Show nach einer rassistischen Äußerung gegenüber Kandidatin Linda Nobat (26) verlassen.
Ihre Mitkandidaten zeigten sich empört über die Äußerung Youssefians. Sie wurde von den anderen Campern umgehend kritisiert: „Das geht so nicht, so was bleibt heutzutage nicht mehr ohne Folgen“, sagte etwa Jasmin Herren. Und Harald Glööckler fasste die Situation zusammen: „Da denk ich mir, geht’s noch? Unsäglich peinlich.“
„Ich möchte mich öffentlich für meine Äußerungen entschuldigen. Es tut mir aufrichtig leid, dass ich im Dschungelcamp so sprachlich entgleist bin. Mein Verhalten und meine Äußerung Linda (Nobat) gegenüber sind nicht zu entschuldigen“, postete die 39-Jährige am frühen Dienstagmorgen in dem sozialen Netzwerk Instagram. Dazu stellte sie ein Bild, auf dem in großen Buchstaben „Ich bin gegen Rassismus“zu lesen ist.
Außerdem schrieb Youssefian: „Ich habe selbst einen Immigrationshintergrund und möchte noch mal ausdrücklich sagen, dass ich mich von Rassismus distanziere
und diesen nicht toleriere. Ich habe selbst schon selber Rassismus erfahren müssen und weiß, wie schmerzlich es ist. Es ist die unterste Form einer Beleidigung.“Sie könne die Situation aber nicht zurückdrehen.
Youssefian und ihre Mitkandidatin Nobat waren nach einer zunächst gemeinsam überstandenen Dschungelprüfung in einen heftigen Streit geraten und hatten sich gegenseitig beleidigt. Youssefian sagte dann: „Geh doch zurück in den Busch, wo du hingehörst.“Nobat nahm die sofortige Entschuldigung nicht an. „RTL duldet ein derartiges Verhalten nicht“, hieß es vom Sender.
In der Geschichte der RealityShow gab es erst einen Rauswurf mit politischem Hintergrund. 2008 flog der Rapper DJ Tomekk aus der Sendung, nachdem ein Privatvideo von ihm aufgetaucht war, auf dem er den Hitlergruß zeigte.