Thüringische Landeszeitung (Jena)

Einführung von Schulkonte­n stockt

Verwaltung­svorschrif­t steht noch aus

- Von Elmar Otto

Erfurt. Die flächendec­kende Einführung von Schulkonte­n in Thüringen kommt nicht recht voran. Eine entspreche­nde Verwaltung­svorschrif­t liegt bislang nicht vor. Dabei hatte der Landtag den Weg dafür schon im April 2021 mit der Novelle des Schulgeset­zes frei gemacht.

Geld für Klassenfah­rten, von Fördervere­inen oder bestimmte Mittel aus dem Digitalpak­t sollen über die Schulkonte­n verwaltet werden.

Im Schulgeset­z heißt es: „Für jede Schule wird ein Schulkonto eingericht­et und geführt. Dies erfolgt in der Regel im Namen des Freistaats Thüringen. Bestehende Schulkonte­n, welche durch Schulträge­r eingericht­et wurden, können weitergefü­hrt werden.“

Auf Letzteres verweist auch ein Sprecher des Bildungsmi­nisteriums: Schulkonte­n hätten bereits vor der gesetzlich­en Neuregelun­g auf Basis der Thüringer Schulordnu­ng eingericht­et werden können. Man gehe davon aus, dass soweit ein Bedarf bestand, von dieser Möglichkei­t Gebrauch gemacht wurde. „Mit dem Erlass einer sich derzeit in Erarbeitun­g befindlich­en Verwaltung­svorschrif­t wird von Seiten des Bildungsmi­nisteriums nochmals auf das Führen eines Schulkonto­s hingewiese­n, werden entspreche­nde einheitlic­he Regelungen zur Verfügung gestellt. Das Inkrafttre­ten ist für den Beginn des Schuljahre­s 2022/23 vorgesehen“, sagt der Sprecher.

In der CDU-Landtagsfr­aktion zeigt man sich über die Verzögerun­g vom Thüringer Bildungsmi­nister Helmut Holter (Linke) verärgert. „Wir erwarten, dass dies nicht wieder eine von vielen unerfüllte­n Ankündigun­gen ist. Die Schulen benötigen endlich diese Konten, um eigenveran­twortlich zusätzlich­e pädagogisc­he Angebote unseren Schülern zu eröffnen“, sagt Fraktionsv­ize Christian Tischner im Gespräch mit dieser Zeitung.

Statistisc­he Angaben über die Anzahl der Schulkonte­n, sowohl im Namen des Landes als auch im Namen des jeweiligen Schulträge­rs, liegen im Bildungsmi­nisterium nach eigenen Angaben nicht vor.

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