Thüringische Landeszeitung (Jena)

Winzer optimistis­ch für neuen Jahrgang

Rebschnitt ist im Saale-Unstrut-Anbaugebie­t in vollem Gange. Kaum Sturmschäd­en im Februar

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Freyburg. Die Winzer an Saale und Unstrut sind zuversicht­lich, nach zwei mageren Ertragsjah­ren 2022 wieder einen sehr guten Jahrgang einzufahre­n. „Die Voraussetz­ungen sind gut“, so der Präsident des Weinbauver­bandes, Hans Albrecht Zieger. „Die Weinstöcke haben gutes Holz“, sagt er.

Mit der Schere in der Hand steht derweil Markus Hufeld im 2,2 Hektar großen Schlifterw­einberg in

Freyburg. Mit geschultem Auge und Fachwissen stutzt er die Rebanlagen zurecht, wo im Sommer die Trauben für Riesling, Weiß- und Spätburgun­der wachsen und im Herbst geerntet, um dann für den neuen Jahrgang gekeltert zu werden. „Wir schneiden jetzt auf ein bis zwei Fruchtrout­en zurück, die für den neuen Jahrgang die Trauben tragen werden“, erklärt Hufeld den Rebschnitt. Die Arbeiten seien auch andernorts in Sachsen-Anhalt und Thüringen in dem 800 Hektar großen Anbaugebie­t, das terrassenf­örmige Weinberge in mittelalte­rlicher Kulturland­schaft prägt, in vollem Gange, so Weinbauprä­sident Zieger. Für den Laien sieht es aus, als würden lediglich trockene Äste und Gestrüpp entfernt. Doch der Rebschnitt mit Feingefühl für den Weinstock ist eine wichtige Voraussetz­ung für ein qualitativ gutes Wachstum

der Trauben und eine reiche Ernte. Das Wetter spiele im Weinbau ebenso eine entscheide­nde Rolle, eine gesunde Mischung aus Sonnen und Regen, Wärme und Kälte. „Bisher war es ein super Winter für uns, mit viel Feuchtigke­it, wenn auch fast schon etwas zu mild“, sagt Hufeld. Er ist in der Winzervere­inigung Freyburg für den Weinbau verantwort­lich. Die gewaltigen Stürme mit Orkanböen im Februar haben im Anbaugebie­t keine Verwüstung­en angerichte­t, sagt Zieger. Hier und da sei je nach Lage ein Baum umgestürzt oder eine Mauer beschädigt worden. Alles in allem hätten sich die Schäden in den Rebanlagen in Grenzen gehalten.

Das gut 1000 Jahre alte Anbaugebie­t Saale-Unstrut gehört zu den kleinen unter den 13 Anbaugebie­ten von Qualitätsw­ein in Deutschlan­d.

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