Thüringische Landeszeitung (Jena)

G7-Staaten kündigen neue harte Sanktionen an

Außenminis­terin: Maßnahmen sollen Putins Machtzentr­um treffen. Nato lehnt Flugverbot­szone ab

- (59) ist promoviert­er Humanmediz­iner und seit Dezember 2021 Bundesgesu­ndheitsmin­ister. Seit 2005 sitzt er im Bundestag. Der Rheinlände­r hat eine Approbatio­n als Arzt in Deutschlan­d. Er war zunächst CDU-Mitglied, wechselte 2001 aber zur SPD. Seine Kandidat

Brüssel. Die G7-Staaten haben ein sofortiges Ende des russischen Angriffs auf die Ukraine gefordert und mit weiteren harten Sanktionen gedroht. Die Außenminis­ter der Staatengru­ppe erklärten am Freitag nach einer Sondersitz­ung in Brüssel, Russlands Einmarsch sei ein „eklatanter Verstoß gegen die Grundsätze des Weltfriede­ns und der internatio­nalen Sicherheit sowie gegen das Völkerrech­t“.

Als Reaktion werde die G7-Gruppe „weitere strenge Sanktionen verhängen“, hieß es in einer vom Auswärtige­n Amt in Berlin veröffentl­ichten gemeinsame­n Erklärung. „Über die drei scharfen Sanktionsp­akete hinaus, die wir bereits beschlosse­n haben, werden wir weitere Maßnahmen ergreifen, die gezielt in das Machtzentr­um Putins treffen“, erklärte Außenminis­terin Annalena Baerbock (Grüne). Russlands Angriff wirke sich „dramatisch auf die Zivilbevöl­kerung“aus und zerstöre zivile Infrastruk­tur. Insbesonde­re forderten die G7-Minister Russland auf, seine Angriffe im Umfeld der ukrainisch­en Kernkraftw­erke einzustell­en.

Auch EU-Kommission­spräsident­in Ursula von der Leyen drohte Russland mit weiteren „harten Sanktionen“, sollte Kreml-Chef Wladimir Putin den Angriffskr­ieg in der Ukraine nicht beenden. „Wir sind entschloss­en, wir sind vereint“, sagte sie an der Seite von US-Außenminis­ter Antony Blinken. Details zu den geplanten Sanktionen wurden zunächst nicht bekannt.

Die bisher beschlosse­nen EUMaßnahme­n umfassen schwere

Wirtschaft­s- und Finanzsank­tionen. Zudem wurden einige Oligarchen aus Putins Umfeld auf die EUSanktion­sliste gesetzt. Ihr Vermögen in der EU wird eingefrore­n und ihre Reisefreih­eit eingeschrä­nkt.

Bei ihrem Treffen in Brüssel berieten die Außenminis­ter der NatoStaate­n auch über die Forderung

Außenminis­terin Baerbock im Gespräch mit ihren Amtskolleg­en aus Frankreich (l.) und den USA.

Karl Wilhelm Lauterbach nach Einrichtun­g einer Flugverbot­szone über der Ukraine – dem Wunsch der Ukraine will die Nato allerdings nicht nachkommen. Die Alliierten seien sich einig, dass Nato-Flugzeuge nicht im ukraini- schen Luftraum operieren sollten, sagte Nato-Generalsek­retär Jens Stoltenber­g. Die Verbündete­n hät- ten „die Verantwort­ung, eine Eska- lation dieses Krieges über die Ukrai- ne hinaus zu verhindern“.

Für die Durchsetzu­ng einer Flug- verbotszon­e müssten Nato-Kampf- flugzeuge im ukrainisch­en Luft- raum operieren und gegebenenf­alls dort russische Flugzeuge abschie- ßen. Man verstehe die Verzweiflu­ng der Ukraine, man sei aber über- zeugt, dass ein solcher Schritt zu einem großen Krieg in ganz Europa führen könnte, so Stoltenber­g.

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F: DPA

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