Thüringische Landeszeitung (Jena)

Einfach machen!

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Einfach machen! Spenden sammeln und losfahren. Und während man unterwegs ist, fallen einem die Dinge ein, die noch gebraucht werden: Insulin, Verbandsma­terial, Erste-Hilfe-Sets fürs Auto, Batterien, Powerbanks. Mitarbeite­r der Stadtwerke-Gruppe kehren am Freitag von der polnisch-ukrainisch­en Grenze zurück. Ich habe mehrfach mit Gunnar Poschmann telefonier­t. Am Donnerstag denke ich, dass er in seinem Wohnzimmer auf der Couch sitzt. Und dann sehe ich in den sozialen Medien, dass er und andere Mitarbeite­rinnen und Mitarbeite­r unterwegs sind. Einfach machen!

Wenn man anfängt, verliert man sich in den vielen privaten und offizielle­n Aktionen. Das mag chaotisch wirken, zumal die ersten Hilfsorgan­isationen vor Alleingäng­en warnen. Dieses „einfach machen“ist aber auch menschlich, hilft es dabei, die eigene Angst und die Ungewisshe­it zu verdrängen.

Einfach machen! Das tun Menschen aus Jena, die Freunde und Verwandte holen. Oder auch die Mitarbeite­r der Stadtverwa­ltung. Corona hat den Fachdienst Gesundheit an den Rand der Verzweiflu­ng gedrückt. Jetzt organisier­en andere Kollegen Angebote für Menschen aus der Ukraine: Es geht um Notunterkü­nfte, private Unterkünft­e und vieles andere mehr.

In Jena leben aktuell 438 volljährig­e Ukrainer, 35 volljährig­e ukrainisch­e Doppelstaa­tler sowie 74 Volljährig­e mit einer früheren ukrainisch­en Staatsange­hörigkeit.

Seit dem Militärang­riff auf die Ukraine am 24. Februar flüchten im Durchschni­tt jeden Tag mehr als 100.000 Menschen aus der Ukraine. Manches wird plötzlich und scheinbar zur Nebensache: Zum Beispiel ein Baumschutz­register.

Was soll ich Ihnen heute wünschen? Ein schönes Wochenende? Ein friedliche­s Wochenende!

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