Thüringische Landeszeitung (Jena)
Eisenberg gegen den Liga-Primus
Die Eintracht geht in der Fußball-Verbandsliga als Außenseiter in die Partie
Eisenberg. Mit dem Heimspiel gegen den Tabellenführer und Staffel-Favoriten BSG Wismut Gera setzen die Fußballer des SV Eintracht Eisenberg am Sonnabend Nachmittag ab 14 Uhr die Saison in der Fußball-Thüringenliga fort.
Es ist der Re-Start. Im November
2021 wurde das letzte Mal um Punkte gespielt. Das bisher letzte Pflichtspiel der Eisenberger war am
13. November beim Schlusslicht Wacker Teistungen (8:2).
Eigentlich hätte die Eintracht eine Woche später am 20. November gegen Gera spielen sollen. Der Thüringer Fußball-Verband (TFV) unterbrach wegen Corona die Saison. Für Eintracht-Vereinschef Mike Weber sind die Geraer für den Neustart ein idealer Gegner.
„Für die Zuschauer ist es sehr reizvoll. Sportlich hätte ich mir das Spiel erst später gewünscht, weil wir noch nicht so weit sind. Gera ist der klare Favorit“, sagte Weber.
Während der Liga-Primus aus Gera mit einem breiten Kader anreisen wird, der eingespielt ist, hat der Gastgeber einige Personalsorgen. „Durch Verletzungen, Krankheiten, Corona konnten wir erst in den letzten zwei, drei Wochen einigermaßen gut trainieren. Da ist uns die Wismut einige Wochen voraus“, sagte Weber.
Vakant ist die Torhüter-Position bei der Eintracht. Sowohl die etatmäßige Nummer eins, Marco Götze, als auch Nachwuchsmann Nick Oertel sind verletzt und fallen aus für das Heimspiel.
Möglicherweise gibt es das Comeback von Danny Lewandrowski. Der 28-Jährige, der von Sommer
Eisenbergs etatmäßiger Torwart Marco Götze fehlt zum Rückrundenauftakt gegen die Geraer verletzt. 2016 bis Sommer 2020 für Eisenberg spielte und dann zum Oberligisten FC Einheit Rudolstadt wechselte, war ein dreiviertel Jahr verletzt. Bis zum Saisonende will er der Eintracht aushelfen. „Ob er schon für das Spiel gegen Gera fit ist, muss man abwarten. Er hat erst zwei Trainingseinheiten mit der Mannschaft absolviert“, sagte Weber.
Gespielt wird auf dem Kunstrasenplatz im Schortental
Die größte Unbekannte ist die Zahl der Fans aus Gera. „Wir stehen im regelmäßigen Kontakt mit der Wismut. Sie haben auch keine genaue Vorstellung, ob nur 20 oder am Ende 200 Fans mit nach Eisenberg kommen“, sagte der Vereinschef.
Eine sehr gute Meinung hat Weber vom Wismut-Trainer Marcus Dörfer. „Er ist ein sehr angenehmer Mensch. Ich bin ehrlich, ich hätte ihm diese Entwicklung, die er in den letzten Jahren genommen hat, nicht zugetraut.“
Weber kennt Dörfer noch aus Zeiten, als dieser noch als Spieler das Trikot für die Reserve der Eintracht trug. Als Nachfolger für den scheidenden Thomas Lässig kommt Dörfer bei der Eintracht wohl aber nicht in Frage. „Der Sportfreund hat mit der Wismut andere, größere Ambitionen. Der Verein will in die Oberliga aufsteigen. Daher stellt sich die Frage gar nicht. Sollte er allerdings frei sein, wäre er ein Kandidat“, sagte Weber.
Bei der T-Frage, bei der TrainerFrage, hielt sich Weber bedeckt. „Es ist sicher nicht schwer, einen Trainer zu finden. Viel schwerer ist es, einen richtigen Trainer zu finden, der zur Eintracht passt, der auch die Ziele unseres Vereins verfolgt.“