Thüringische Landeszeitung (Jena)
Corona-Inzidenz steigt wieder
Neue Omikron-Variante BA.2 verbreitet sich schneller. Impfung senkt Infektionsrisiko
Erfurt. Die Zahl der Ansteckungen mit dem Corona-Virus verzeichnet in Thüringen einen neuen Rekordanstieg. Laut Gesundheitsministerium stieg die 7-Tage-Inzidenz pro
100.000 Einwohner zu gestern auf knapp 1800. Freitag vor einer Woche lag der Wert bei 1345. Zu gestern wurden über 8000 Neuinfektionen gemeldet, vor einer Woche lag der Tageswert bei 6500. Seit vergangenem Freitag starben weitere
45 Menschen mit dem Coronavirus.
Einmal mehr liegt Thüringen hinter Mecklenburg-Vorpommern (Inzidenz 2033) auf einem bundesweiten Spitzenplatz. Im Landkreis Eichsfeld stieg die Inzidenz auf 3069, das ist Rang 2 aller Landkreise und Städte. Mit Nordhausen (Inzidenz 2862) und dem Saale-Holzland (2540) befinden sich drei Landesregionen unter den Top 15.
Schärfere Corona-Beschränkungen sind vorerst aber nicht zu befürchten. Entscheidend dafür ist die Auslastung der Intensivstationen, also die Zahl derer, die wegen einer
Corona-Infektion intensivmedizinisch behandelt werden müssen. Der Schwellenwert für das Erreichen der sogenannten Infektionsstufe liegt bei 12 Prozent der ITS-Belegung. Laut Gesundheitsministerium befanden sich gestern alle Landkreise und kreisfreien Städte weiter in der Basisstufe.
Zwar kletterten die Krankenhauseinweisungen von 10 pro Hunderttausend Infizierte am Montag auf 15 am gestrigen Freitag. Die landesweite ITS-Belegung sank jedoch von 8,5 Anfang März auf 7,7 Prozent.
Die höchste Hospitalisierungsinzidenz hat SchmalkaldenMeiningen (38), gefolgt von Saalfeld-Rudolstadt (31) sowie Suhl und Hildburghausen (je 27).
Experten machen für den Anstieg der Infektionen die ansteckendere Omikron-Variante BA.2 verantwortlich, die sich rasant ausbreitet. Vor allem bei Geimpften sehen internationale Studien aber eine niedrigere Erkrankungsschwelle. So kommt Nordhausen trotz hoher Inzidenz nur auf eine Hospitalisierungsrate von 1,2. Klare Kante, Seite 6