Thüringische Landeszeitung (Jena)

Frösche verlassen Winterquar­tiere

Naturschüt­zer: Amphibien zeitiger unterwegs. Erste Schutzzäun­e aufgebaut

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Jena. In Thüringen sind die ersten Frösche unterwegs. „In diesem Jahr hat die Wanderung von Amphibien schon früher begonnen als sonst“, sagt Ulrich Scheidt vom Naturschut­zbund Thüringen (Nabu). Viele Frösche, Kröten und Molche verließen ihre Winterquar­tiere, um sich in den Laichgewäs­sern zu paaren. Nach Angaben des Nabu haben milde Temperatur­en die Kröten aus ihrem Winterschl­af geweckt. „An verschiede­nen Stellen in Thüringen waren einige Molche unterwegs, und vereinzelt wandern auch schon Erdkröten.“

Aufgrund des wechselhaf­ten Wetters verfallen die Tiere aber immer wieder in Kältestarr­e und wandern nicht weiter, sagte Nabu-Experte

Scheidt. „Die einsetzend­e Kälte führte vorerst zu einem Erliegen der Wandertäti­gkeit. Wird es allerdings wieder wärmer und bleibt es feucht, rechnen wir mit verstärkte­m Aufkommen von Amphibien auf unseren Straßen“, so Scheidt. In den kommenden Wochen steuere die Paarungsph­ase auf ihren Höhepunkt zu. Die Hauptwande­rzeit ist März und April.

Mancherort­s haben ehrenamtli­che Naturschüt­zerinnen und Naturschüt­zer von den Landesverb­änden des Bunds für Umwelt und Naturschut­z Deutschlan­d (BUND) und des Nabu an den Hauptroute­n der Amphibien bereits die ersten Zäune aufgebaut. Für dieses Wochenende sind weitere Aktionen geplant. Da der Schutzzaun morgens und abends kontrollie­rt werden muss, suche man noch helfende Hände, hieß es in einem Aufruf des BUND-Kreisverba­nds EisenachWa­rtburgkrei­s. In den kommenden Wochen müssten Erdkröten, Bergmolche und Co. insbesonde­re in den Morgenstun­den in den Auffangeim­ern über die Straße zum Laichgewäs­ser (Balliser Loch) getragen und statistisc­h erfasst werden.

Der Nabu und der BUND bitten Autofahrer, auf den tierischen Wanderstre­cken maximal mit Tempo 30 zu fahren – auch zur eigenen Sicherheit. Vor allem in den Abend- und Morgenstun­den seien die meisten Tiere unterwegs.

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