Thüringische Landeszeitung (Jena)
Erleichterung für Kindergärten
Ministerium: Keine festen Gruppen mehr
Erfurt. Die Regelung, dass Kinder in Thüringer Kindergärten nur in festen Gruppen betreut werden können, soll zwischen dem 19. und 21. März auslaufen. Das bestätigte ein Sprecher von Bildungsminister Helmut Holter (Linke) auf Anfrage. „Es scheint nicht überall gelungen zu sein, das auch wirklich größtmögliche Betreuungsangebot mit der festen Gruppe zu machen“, sagte er. Die Lagebewertung im Ministerium decke sich mit der Bewertung, die von der Landeselternvertretung vorgenommen wurde.
Die hatte in einem Brief an Holter, Ministerpräsident Bodo Ramelow und Gesundheitsministerin Heike Werner (alle Linke) Alarm geschlagen. Das Prinzip der festen Gruppe stelle vor allem die Eltern vor eine Herausforderung, weil dadurch die Öffnungszeiten der Kindergärten teilweise nur acht Stunden betragen würden. Träger und Gesundheitsämter hätten es „erfolgreich blockiert“, Kohorten zu bilden und damit die Betreuungszeiten so auszuweiten, dass Eltern Kinderbetreuung und Job miteinander vereinbaren können.
Kritik kommt von den Elternvertretern daran, dass immer mehr Bereiche des Lebens zur Normalität zurückkehren. „Damit wird es umso wichtiger, auch wieder die normalen Betreuungszeiten anzubieten“, schreiben die Elternvertreter in ihrem Brief.
Es sei kaum vermittelbar, „dass Bars, Clubs, Prostitutionsbetriebe geöffnet und Fußballstadien gefüllt werden, während die Kinder immer noch nicht nach ihrem Rechtsanspruch“betreut würden. Der Ministeriumssprecher warb indes um Verständnis, drückte aber zugleich auch aus, dass man den Vergleich der Elternvertreter nicht nachvollziehen könne.
Es könne in einer Übergangszeit sinnvoll sein, an bestimmten Stellen Vorsicht walten zu lassen. „Wir befinden uns in einer solchen Übergangszeit“, sagte er. Nach Angaben des Ministeriums waren am 7. März insgesamt 5162 Mädchen und Jungen (5,6 Prozent der Kindergartenkinder) in Quarantäne.