Thüringische Landeszeitung (Jena)
Kulturhauptstadt 2025: Chemnitz treibt Planungen voran
Stadt soll zum kulturellen Mittelpunkt Europas werden. Erste Veranstaltungen sind schon für dieses Jahr geplant
Chemnitz. Die Stadt Chemnitz will in den kommenden Monaten die Vorbereitung auf das Kulturhauptstadtjahr 2025 forcieren. „Wir verlassen die Vorbereitungsphase. Jetzt geht es ans konkrete Arbeiten“, so Oberbürgermeister Sven Schulze (SPD). Den Angaben nach werden alle Ideengeber aus dem Bewerbungsbuch nun eingeladen, mit in die Projektentwicklung einzusteigen. Zudem soll es einen europaweiten Aufruf geben, um vorhandene Lücken zu schließen. Es fehle etwa an Kinder- und Jugendprojekten sowie Projekten zur Zusammenarbeit von Glaubens- und Religionsgemeinschaften, sagte Programmgeschäftsführer Stefan Schmidtke.
Ein Hauch von 2025 soll sich schon dieses Jahr bei zahlreichen Veranstaltungen in der Stadt zeigen.
So sind nicht nur weitere Pflanzungen für die Parade der Apfelbäume („We Parapom“) geplant, sondern auch ein Festival unter dem Titel „Makers United“. Es soll im Juli Tüftler, Macher und Künstler zusammenbringen. Auch der „European Peace Ride“– eine zweitägige Tour von Radsportlern – soll im September in die zweite Runde gehen und dieses Mal von Polen über
Tschechien nach Chemnitz führen.
Allerdings überschattet der Krieg in der Ukraine auch die Arbeit der Kulturhauptstadtmacher. Als Beispiel nannte Schmidtke das Projekt eines Europäischen Friedenszuges, als dessen Startpunkt bisher Charkiw geplant gewesen sei. Schmidtke betonte, dass er weiterhin mit Künstlern aus Russland und der Ukraine zusammenarbeiten wolle.
„Ich halte – bei all dem Schlimmen, was da passiert – diese gegenseitigen Blockierungen im Moment für nicht zielführend“, sagte er. „Wir werden keine Künstler ausladen. Wir werden versuchen, einen Dialog zu initiieren, der einer Kulturhauptstadt Europas würdig ist.“Chemnitz wird 2025 mit Nova Gorica in Slowenien den Titel Kulturhauptstadt Europas tragen.