Thüringische Landeszeitung (Jena)
Waldhotel Linzmühle ist wieder am Netz
Erste Strommasten im Leubengrund repariert. Sturmschäden durch „Ylenia“waren für Netzbetreiber „außergewöhnlich“
Lindig. „Die Linzmühle ist wieder am Netz“verkündet Waldhotel-Besitzer Ralf Börner am Freitagmittag erleichtert. Seit Sturmtief „Ylenia“, das in der Nacht zum 17. Februar durch den Leubengrund bei Kahla fegte, waren das Hotel sowie weitere Anwohner nur per Notstromaggregat versorgt. Heftige Böen hatten sieben 20-kV-Mittelspannungsmasten und mächtige Baumstämme umgerissen.
Am Freitag konnte die MEAB Meyer Elektroanlagenbau aus Pößneck im Auftrag der Thüringer Energienetze (TEN) die Versorgung teilweise wieder herstellen. Dass es vier Wochen gedauert hat, bezeichnet
Das Sturmtief „Ylenia" zerstörte im Februar sieben Mittelspannungsmasten im Leubengrund bei Kahla.
TEN-Sprecher Martin Schreiber als „außergewöhnlich“. Normalerweise kann schneller agiert werden.
Doch das Waldgebiet barg Probleme.
So mussten zuerst umgestürzte
Bäume von Forstunternehmen weggeschnitten werden, was knifflig im sturmgeplagten, unsicheren Waldgebiet war. Zudem standen die Leitungen noch unter Spannung. Allein die Forstarbeiten kosteten
10.000 Euro, die Betankung der drei Notstromaggregate verschlang
14.000 Euro. Diese mussten täglich von einem Dienstleister mit Diesel aufgefüllt werden. Für die dauerhafte Versorgung ist der Netzbetreiber in der Pflicht.
Noch bis Ende März müssen die Nutzer des Sägewerks warten, erst dann könne ein provisorisches Kabel für den Netzanschluss verlegt werden. Bis dahin bleibt ein Generator stehen. Im Sommer ersetzen Gittermasten die alten Holzmasten als sturmsicherere und somit stabilere Variante. Ob womöglich später Erdkabel verlegt werden, sei derzeit ein Gedankenspiel und allein durch die langen Lieferzeiten sowie nötigen Bodenarbeiten nicht schnell umsetzbar, sagt Schreiber.
Der Hotelbesitzer ist voll des Lobes über den Netzbetreiber Hotelbesitzer Börner verliert nur gute Worte über den Netzbetreiber, der sofort durch Notstromaggregate gehandelt habe. Dass alles relativ reibungslos verlief, sei besonders den Dienstleistern aus der Region zu verdanken, macht der TENSprecher deutlich. „Sie waren immer da und gleich nach den Stürmen in Bereitschaft.“