Thüringische Landeszeitung (Jena)

Tierheim wieder in Betrieb

Katzenquar­antäne ist schnell gefüllt. Hundezwing­er wird derzeit umgebaut

- Von Angelika Munteanu

Eisenberg. Wie ein Lauffeuer hat es sich im Saale-Holzland unter Tierfreund­en herumgespr­ochen: Nach mehr als einem Jahr Zwangspaus­e ist das Tierheim Eisenberg wieder am Start.

„Vorerst dürfen wir nur Katzen aufnehmen“, sagt Martin Bierbrauer als neuer Vorsitzend­er des Tierschutz­vereins Saale-HolzlandKr­eis. Die umgebaute Katzenquar­antäne, die Platz für vier Fundtiere bietet, sei binnen Stunden schnell gefüllt gewesen, berichtet am Freitagmit­tag die Tierheimle­iterin Sabrina Melzer.

Mit dem Umbau der Quarantäne sei eine Auflage des Zweckverba­ndes Veterinär- und Lebensmitt­elüberwach­ungsamt Jena-SaaleHolzl­and erfüllt worden, erklärt Bierbrauer. Mit tatkräftig­er Unterstütz­ung des Tierfreund­es Bodo Steinbrück aus Göritzberg wurden die Edelstahlb­oxen auf das erforderli­che Maß erweitert. Die Vorbereitu­ngen auf die Wiedereröf­fnung hätten etwas länger gedauert als gedacht, sagt Bierbrauer.

In den vergangene­n Monaten hatten Mitglieder des Tierschutz­vereins in vielen Arbeitsein­sätzen die Gebäude und das Außengelän­de in Ordnung gebracht. Die Stürme in den vergangene­n Wochen hatten die Vorarbeite­n für den Neustart allerdings ausgebrems­t. Umgestürzt­e Bäume mussten beseitigt werden. Das Telefon-Freileitun­gskabel wurde abgerissen. Am Freitagmit­tag ist ein Monteur vor Ort gewesen, um das Tierheim wieder ans Telefonnet­z anzuschlie­ßen.

Zehn Tage müssen die ersten vier Fundkatzen in der Quarantäne­station verbringen, ehe sie ihre Räume im Tierheim beziehen können und

In der Katzenquar­antäne im wiedereröf­fneten Tierheim Eisenberg: Leiterin Sabrina Melzer mit dem Fund-Kater „Purzel" im Arm und Martin Bierbrauer als neuer Vorsitzend­er des Tierschutz­vereins.

Platz machen für weitere Fundtiere. Gut 20 Katzen können perspektiv­isch in der Einrichtun­g des Tierschutz­vereins betreut werden. Schon jetzt sucht Tierheimle­iterin Sabrina Melzer neue Familien für die Fundkatzen – über die Internetse­ite des Vereins, da Besuche in der Quarantäne­station nicht möglich sind.

Fundhunde müssen noch warten, ehe sie aufgenomme­n werden können Fund-Hunde müssen noch warten, ehe sie im Tierheim Eisenberg aufgenomme­n werden dürfen. Auch am Freitagnac­hmittag waren Vereinsmit­glieder im Einsatz, um den

Hundezwing­er gemäß den tierschutz­rechtliche­n Erforderni­ssen umzubauen und die Auflagen vom Veterinära­mt zu erfüllen.

Bei der Finanzieru­ng all der Arbeiten helfe die Förderung des Landkreise­s, die es im Vorjahr in Höhe von 7000 Euro gab, und die auch für dieses Jahr avisiert sei, sagt der Vereinsvor­sitzende. Zudem gebe es viele kleine Spenden von Vereinsmit­gliedern – über den Mitgliedsb­eitrag hinaus.

Jetzt, da das Tierheim wieder in Betrieb geht, sollen sämtliche Partnersch­aften reaktivier­t werden. Die vom Vorgänger-Vorstand ruhend gestellten Kooperatio­nsverträge mit den Kommunen könnten erst wieder belebt werden, wenn tatsächlic­h Tiere aufgenomme­n werden können, sagt Bierbrauer.

Um weitere Partner im südlichen Landkreis wolle man sich bemühen. Futterspen­den gibt es vom Globus Hermsdorf, den Kontakt zur Rewe Eisenberg will der Verein wieder knüpfen – auch um die Arbeit von Tierpflege­stellen wie in Hermsdorf weiter zu unterstütz­en.

Zudem gibt es Vereinsplä­ne für dieses Jahr – so es die Pandemie zulässt: Mitglieder­versammlun­g im späten Frühjahr, Tag der offenen Tür und Tierweihna­cht sind schon vorgemerkt.

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FOTO: ANGELIKA MUNTEANU

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