Thüringische Landeszeitung (Jena)
Forschungsprojekt zur energetischen Quartierssanierung
Thüringer Konsortium setzt auf drohnengestützte Planungen, Keramik-Feststoffbatterien als Speicher und regionale Erzeugung
Nicht erst seit den explodierenden Energiepreisen ist die Gebäudesanierung für viele Hausbesitzer und Mieter interessant.
Wissenschaftlich hat sich in den letzten drei Jahren in Thüringen der Wachstumskerns „smood - smart neighborhood“mit dem Thema sowie dem Einfluss auf die Technologieentwicklung, die Energiesicherung und die Energieeffizienz beschäftigt. „Wir haben es geschafft, ein ganzheitliches System zu entwickeln, um einen wichtigen Beitrag zur Substitution fossiler Energien zu leisten“, erklärte bei der Präsentation der Ergebnisse, Kersten Roselt, unternehmerischer Sprecher des Projektes.
„Wir starten mit großartigen Entwicklungen wie drohnen-gestützter Quartiersplanung, neuentwickelten umweltfreundlichen Stromspeichern für das Quartier, Geothermiegewinnung und Wärmespeicherung unter Bestandsgebäuden sowie dem intelligenten und kostenminimierten Energiemanagementsystem für das Quartier“, so Roselt.
Beginnend mit der Planung mithilfe einer drohnen-gestützten digitalen 3D-Bestandserfassung inklusive Thermographie, die als Grundlage für das Quartiers-InformationsModell dient, dem Einsatz von umweltfreundlichen Stromspeichern, einer Keramik-Feststoffbatterie, die unbegrenzt stapelbar ist, bis hin zur Energiegewinnung vor Ort, die speziell auf die Skalierung des Quartiers
und seiner baulichen Enge ausgelegt ist, komplettieren die smoodProdukte demnach die bestehenden Technologien bei der energetischen Sanierung.
Das Thüringer Erneuerbare Energien Netzwerk (Theen) begleitet das Vorhaben als externer Projektmanager und hat die regionalen Innovationen national wie international präsentiert. „Wir haben smood mit dem Konsortium in den USA, in Dubai und vielen internationalen Delegationen vorgestellt“, bestätigte Jana
Liebe, die Geschäftsführerin des Theen.
Die Initiative smood gründet auf der Überzeugung Thüringer Unternehmerinnen und Unternehmer, dass der energetische Quartiersumbau ein wichtiges zukünftiges Geschäftsfeld sein wird. Das Projekt wird vom Bundesforschungsministerium mit insgesamt zehn Millionen Euro gefördert, der Eigenanteil der am Vorhaben beteiligten Unternehmen beläuft sich auf weitere vier Millionen Euro.