Thüringische Landeszeitung (Jena)
Weltweit erste Impfung für Honigbienen zugelassen
New York. Ein Bakterium bedroht die Honigbiene in den Vereinigten Staaten. Es löst die sogenannte Amerikanische Faulbrut aus und tötet oder schwächt ganze Bienenstöcke. Nun wurde in den USA erstmals eine Impfung gegen den Erreger zugelassen.
Bei der Amerikanischen Faulbrut handelt sich um eine äußerst ansteckende, bakterielle Tierseuche. Die Sporen des Erregers Paenibacillus larvae infizieren und töten die Bienenbrut. Für Menschen und erwachsene Bienen ist das Bakterium ungefährlich. Laut dem FriedrichLoeffler-Institut (FLI) können die Sporen Jahrzehnte überleben.
Jetzt gibt es Hoffnung für die Imker: Das US-Landwirtschaftsministerium genehmigte zu Jahresbeginn eine Impfung für Honigbienen, die das US-Biotech-Start-up Dalan Animal Health entwickelt hat. Der Totimpfstoff basiert auf abgetöteten Fragmenten des Erregers und wird den Arbeitsbienen in das Futter gemischt. Die Insekten erhalten also eine Schluckimpfung. Über die Arbeitsbienen geht der Impfstoff in das sogenannte Gelée royale über, mit dem die Arbeiterinnen die Königinnen füttern. Diese sollen also über das Gelée den Impfstoff zu sich nehmen und den Schutz an ihre Nachkommen weitergeben.
Von einem Durchbruch beim Schutz von Honigbienen spricht Annette Kleiser, Geschäftsführerin von Dalan Animal Health, in der britischen Tageszeitung „The Guardian“.
In Deutschland ist die Amerikanische Faulbrut eine meldepflichtige Tierseuche. Laut FLI, dem Bundesforschungsinstitut für Tiergesundheit, ist die effektivste Methode zur Bekämpfung das Verbrennen erkrankter Bienenvölker. Alternativ werde ein Verfahren angewandt, bei dem das Wabenmaterial vernichtet wird und die Bienen in neue oder desinfizierte Stöcke eingesetzt werden.