Thüringische Landeszeitung (Jena)
Poulsen will wieder angreifen
Viele Verletzungen haben den Angreifer ausgebremst. Doch der Däne wird bei RB Leipzig gebraucht
Es ist eigentlich ganz einfach, Yussuf Poulsen zu sein. Der 28 Jahre alte Däne ist der dienstälteste Spieler bei RB Leipzig. Eine Ikone, von den Fans verehrt und geliebt im Verein, für den er seit 2007 in 341 Dritt-, Zweit- und Erstligaspielen 83 Tore geschossen sowie 64 weitere aufgelegt hat. Sein neuer Sportdirektor, Max Eberl, sagt im Trainingslager in Abu Dhabi: „Yussi ist das Gesicht des Vereins.“
Doch ganz so einfach fühlt es sich für den Stürmer gerade gar nicht an. Yussuf Poulsen zu sein, heißt, in dieser Saison für den Bundesligisten aus Sachsen nur ganze 13 Mal gespielt zu haben, und das zwölfmal als Einwechselspieler. Das ist nicht sein Anspruch. „Klar, ich möchte mehr spielen“, sagt er vor dem Testspiel im Trainingslager gegen Atletico Arabia (15:0). Poulsen schränkt aber ein: „Dafür brauche ich einen fitten Körper“.
Zahlreiche Verletzungen haben den Stürmer in den vergangenen zwei Spielzeiten zu teils langen Auszeiten gezwungen. Vorigen Sommer
waren es aufgrund eines Muskelfaserrisses 87 Tage, in denen der dänische Nationalspieler, der bei der Weltmeisterschaft in Katar keine Minute auf dem Platz gestanden ist, schließlich eine Handvoll Experten konsultiert hat, „um herauszufinden, warum ich vor allem immer wieder muskuläre Probleme hatte“. Den genauen Auslöser kenne man nicht, sagt er. Doch er hat in der Folge alles umgestellt: Essen, Schlafen, Regeneration, das Training. Inzwischen arbeitet er individuell an seinem Körper, um verletzungsfrei zu bleiben. „Ich glaube, das Problem ist aus der Welt“, sagt er. Er fühle sich fit. „Und wenn ich fit war, dann habe ich in den vergangenen zehn Jahren immer gespielt.“
Dass noch ein paar Jahre dazukommen, darum wird es im nächsten halben Jahr gehen. Im Sommer 2024 läuft sein Vertrag aus. Max Eberl hat bereits angedeutet, dass er einer Verlängerung positiv gegenübersteht. Er hält große Stücke auf Poulsen: „Aktiv gegen den Ball, unfassbar schnell, immer unterwegs“, berichtet der 49-Jährige und fügt hinzu: „Unsere Kabine braucht einen Spieler wie ihn.“