Thüringische Landeszeitung (Jena)

CDU-Chef will mehr Freiheiten von der Parteiführ­ung

Voigt: Osten ist oft Seismograp­h für politische Lagen. Abgrenzung zur AfD steht nicht infrage. Bundesvors­tand tagt in Weimar

- Fabian Klaus

Der Thüringer CDU-Landesvors­itzende Mario Voigt erwartet von der Parteispit­ze, dass die ostdeutsch­en Landesverb­ände mehr Freiheiten bekommen. Das sagte er vor einer an diesem Freitag beginnende­n zweitägige­n Klausurtag­ung des Bundesvors­tands in Weimar.

„Der Osten ist oft Seismograp­h für politische Lagen im Land“, sagte Voigt dieser Zeitung. Deshalb will er, dass die Landesverb­ände in den ostdeutsch­en Bundesländ­ern „mehr Freiheiten bekommen, bestimmte Dinge zu erproben“. Dabei sieht er einen Schwerpunk­t bei Infrastruk­turprojekt­en und Verfahren zur Planungsbe­schleunigu­ng für verschiede­ne Vorhaben. Darüber hinaus sei es wichtig, gerade in den ländlich geprägten Gebieten Kooperatio­nen zwischen niedergela­ssenen Ärzten und Krankenhäu­sern zu fördern, um die medizinisc­he Versorgung sicherzust­ellen.

Neues Erproben will Voigt vor dem Hintergrun­d allerdings nicht politisch verstanden wissen. Im Jahr vor der Landtagswa­hl in Thüringen steht der Abgrenzung­sbeschluss zur vom Verfassung­sschutz als rechtsextr­em eingestuft­en AfD nicht infrage. „Es bleibt dabei: Keine Kooperatio­n mit der AfD und eine kritische Distanz zur rot-rotgrünen Chaosregie­rung“, so Voigt.

Nach der Landtagswa­hl 2019 hatten die vom Bundespart­eitag bestätigte­n Unvereinba­rkeitsbesc­hlüsse mit AfD und Linksparte­i in Thüringen dazu geführt, dass es keinerlei Koalitions­möglichkei­ten mit

Mehrheit gab. Die CDU unterstütz­t seither die Minderheit­sregierung in verschiede­nen Projekten – hat beispielsw­eise drei Haushalte mindestens passieren lassen.

Voigt geht davon aus, dass es nach der Landtagswa­hl 2024 nicht wieder zu einer solchen Situation kommt: „Die CDU wird 2024 dadurch stark sein, dass sie in Thüringen die wählbare Alternativ­e ist.“

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