Thüringische Landeszeitung (Jena)
Angeklagte geben Beteiligung an Angriff zu
Prozess um Überfall im Erfurter Hirschgarten
Erfurt. Zu Beginn des Prozesses nach einem Angriff auf eine Gruppe Jugendlicher vor der Erfurter Staatskanzlei haben vier Angeklagte eingeräumt, an dem Überfall auf eine Gruppe junger Menschen beteiligt gewesen zu sein. Er habe dabei einen Mann geschlagen, der ihm dazu keinen Anlass gegeben habe, sagte einer der Angeklagten am Donnerstag in Erfurt zum Prozessauftakt. Der Schlag habe den Mann unvorbereitet getroffen. „Der hat das gar nicht kommen sehen“, sagte der Angeklagte. Er glaube sich zu erinnern, dass der Mann dann zu Boden gegangen sei. Näher habe er sich nicht mit ihm beschäftigt. „Ich bin einfach weitergegangen.“Während des weiteren Überfalls habe er am Rande gestanden.
Die Staatsanwaltschaft Erfurt wirft in dem Verfahren fünf Männern im Alter zwischen 24 und 32 Jahren vor, sich im Juli 2020 am Überfall auf zahlreiche junge Menschen im sogenannten Hirschgarten in Erfurt beteiligt zu haben. Der Hirschgarten liegt unmittelbar vor der Staatskanzlei. Die Angeklagten hätten dabei immer wieder mit ihren Fäusten auf ihre Opfer eingeschlagen und einzelne von ihnen auch getreten, so ein Staatsanwalt bei der Verlesung der Anklage. Einzelne der Angegriffenen hätten nicht nur schwere körperliche Verletzungen davongetragen, sondern später auch unter psychischen Problemen gelitten.
Bei dem Übergriff seien auch Zivilpolizisten angegriffen worden, sagte der Staatsanwalt. Einer der Angeklagten habe einen der Beamten in einen Schwitzkasten genommen und versucht, seinen Kopf zu schlagen.