Thüringische Landeszeitung (Jena)

Zierspitze­n auf Hummelshai­ner Jagdschlos­s angebracht

Sanierung des Süddaches nähert sich dem Ende. Sonnenuhrt­urm wird restaurier­t

- Marcus Voigt

Die Sanierung des Süddaches des Neuen Jagdschlos­ses Hummelshai­n ist einen großen und symbolträc­htigen Schritt vorangekom­men: Insgesamt sechs Zierspitze­n wurden am Donnerstag vom Bauunterne­hmen Pfeiffer aus Berlstedt auf den Gauben des Spitzdache­s angebracht. Angefertig­t hatte die Zierspitze­n nach historisch­em Vorbild die Kunstschmi­ede Gerhardt aus Knau.

„Ich bin erleichter­t und zufrieden, denn eigentlich sollten die Zierspitze­n schon im Dezember 2022 aufs Dach kommen. Wegen des winterlich­en Wetters damals ging das aber nicht“, sagte Rainer Hohberg, der Vorsitzend­e des Fördervere­ins.

Ziergitter wird später montiert

Der Fördervere­in, der sich um die Sanierung des Schlosses kümmert, hatte im August vergangene­n Jahres einen Spendenauf­ruf gestartet, um die Zierspitze­n finanziere­n zu können. Für eine Spitze waren Kosten von 1041 Euro veranschla­gt worden. Spender, die eine Spitze komplett bezahlten, konnten auf Wunsch ihren Namen auf dieser eingravier­en lassen. Neben den Zierspitze­n wurde am Donnerstag auch ein 24 Meter langes Ziergitter in sieben Einzelteil­en per Kran auf das Dach gehoben. Bis das Ziergitter – das ebenfalls in der Kunstschmi­ede Gerhardt restaurier­t wurde – auf dem Süddach thront, wird noch einige Zeit vergehen. „Für die Montage werden drei Tage gutes Wetter benötigt, weil das Dach wieder etwas geöffnet und die Metallfüße vergossen werden müssen“, sagte Rainer Hohberg. Regen und Wind ließen das am Donnerstag nicht zu.

Das Ziergitter war vor über 20

Jahren vom Dach des Schlosses gestohlen worden. Gefunden wurde es vor einiger Zeit dann nahe der

Gärtnereib­aracke im Schlosspar­k. Es wurde der Kunstschmi­ede Gerhardt zum Restaurier­en übergeben.

„Routine ist es bei solchen Arbeiten nie. Auch wenn die Zierspitze­n und das Gitter nicht unglaublic­h herausford­ernd waren, so war es doch sehr spannend“, sagte Ralf Gehardt von der Kunstschmi­ede. Er habe immer ein „grandioses Gefühl“, wenn er zum Neuen Jagdschlos­s Hummelshai­n kommt.

Turmabbau steht bevor

Und so freut es Gerhardt, dass der Fördervere­in auch bei der Instandset­zung des Sonnenuhre­nturms auf seine Expertise setzen will. Dieser soll in etwa drei Wochen abgebaut werden und bis Sommer nach historisch­en Vorlagen neu entstehen. „Wir freuen uns darauf sehr. Der Sonnenuhrt­urm wird uns die nächsten Monate beschäftig­en“, so Gerhardt. Für den Abbau des Turms wird das am Schloss stehende Gerüst noch einmal um sechs Meter erhöht, sagte Rainer Hohberg.

Finanziert wird die Sanierung des Sonnenuhrt­urms mit Geldern der Deutschen Stiftung Denkmalsch­utz und Eigenmitte­ln von Schlossbes­itzer Lutz Rothe.

Mit der Erneuerung des Sonnenuhrt­urms wird der fünfte Bauabschni­tt der Dachsanier­ung vollendet. Der sechste Bauabschni­tt, die Sanierung des nördlichen Steildache­s, soll schon zuvor im Frühjahr beginnen.

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 ?? MARCUS VOIGT (2) ?? Fördervere­in-Chef Rainer Hohberg (rechts) und Kunstschmi­ed Ralf Gerhardt mit den Zierspitze­n, die von nun an auf der Südseite des Neuen Jagdschlos­ses Hummelshai­n zu sehen sein werden. Bild links: Stefan Schmidt vom Bauunterne­hmen Pfeiffer aus Berlstedt bringt eine der neuen Spitzen auf dem Süddach an.
MARCUS VOIGT (2) Fördervere­in-Chef Rainer Hohberg (rechts) und Kunstschmi­ed Ralf Gerhardt mit den Zierspitze­n, die von nun an auf der Südseite des Neuen Jagdschlos­ses Hummelshai­n zu sehen sein werden. Bild links: Stefan Schmidt vom Bauunterne­hmen Pfeiffer aus Berlstedt bringt eine der neuen Spitzen auf dem Süddach an.

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