Thüringische Landeszeitung (Jena)
Zierspitzen auf Hummelshainer Jagdschloss angebracht
Sanierung des Süddaches nähert sich dem Ende. Sonnenuhrturm wird restauriert
Die Sanierung des Süddaches des Neuen Jagdschlosses Hummelshain ist einen großen und symbolträchtigen Schritt vorangekommen: Insgesamt sechs Zierspitzen wurden am Donnerstag vom Bauunternehmen Pfeiffer aus Berlstedt auf den Gauben des Spitzdaches angebracht. Angefertigt hatte die Zierspitzen nach historischem Vorbild die Kunstschmiede Gerhardt aus Knau.
„Ich bin erleichtert und zufrieden, denn eigentlich sollten die Zierspitzen schon im Dezember 2022 aufs Dach kommen. Wegen des winterlichen Wetters damals ging das aber nicht“, sagte Rainer Hohberg, der Vorsitzende des Fördervereins.
Ziergitter wird später montiert
Der Förderverein, der sich um die Sanierung des Schlosses kümmert, hatte im August vergangenen Jahres einen Spendenaufruf gestartet, um die Zierspitzen finanzieren zu können. Für eine Spitze waren Kosten von 1041 Euro veranschlagt worden. Spender, die eine Spitze komplett bezahlten, konnten auf Wunsch ihren Namen auf dieser eingravieren lassen. Neben den Zierspitzen wurde am Donnerstag auch ein 24 Meter langes Ziergitter in sieben Einzelteilen per Kran auf das Dach gehoben. Bis das Ziergitter – das ebenfalls in der Kunstschmiede Gerhardt restauriert wurde – auf dem Süddach thront, wird noch einige Zeit vergehen. „Für die Montage werden drei Tage gutes Wetter benötigt, weil das Dach wieder etwas geöffnet und die Metallfüße vergossen werden müssen“, sagte Rainer Hohberg. Regen und Wind ließen das am Donnerstag nicht zu.
Das Ziergitter war vor über 20
Jahren vom Dach des Schlosses gestohlen worden. Gefunden wurde es vor einiger Zeit dann nahe der
Gärtnereibaracke im Schlosspark. Es wurde der Kunstschmiede Gerhardt zum Restaurieren übergeben.
„Routine ist es bei solchen Arbeiten nie. Auch wenn die Zierspitzen und das Gitter nicht unglaublich herausfordernd waren, so war es doch sehr spannend“, sagte Ralf Gehardt von der Kunstschmiede. Er habe immer ein „grandioses Gefühl“, wenn er zum Neuen Jagdschloss Hummelshain kommt.
Turmabbau steht bevor
Und so freut es Gerhardt, dass der Förderverein auch bei der Instandsetzung des Sonnenuhrenturms auf seine Expertise setzen will. Dieser soll in etwa drei Wochen abgebaut werden und bis Sommer nach historischen Vorlagen neu entstehen. „Wir freuen uns darauf sehr. Der Sonnenuhrturm wird uns die nächsten Monate beschäftigen“, so Gerhardt. Für den Abbau des Turms wird das am Schloss stehende Gerüst noch einmal um sechs Meter erhöht, sagte Rainer Hohberg.
Finanziert wird die Sanierung des Sonnenuhrturms mit Geldern der Deutschen Stiftung Denkmalschutz und Eigenmitteln von Schlossbesitzer Lutz Rothe.
Mit der Erneuerung des Sonnenuhrturms wird der fünfte Bauabschnitt der Dachsanierung vollendet. Der sechste Bauabschnitt, die Sanierung des nördlichen Steildaches, soll schon zuvor im Frühjahr beginnen.