Thüringische Landeszeitung (Jena)

Noch keine Unterschri­ft

Handball: Mit Daniel Hellwig hat der HBV Jena einen neuen Trainer, doch es gibt einen Haken

- Marcus Schulze

Jena. Die Ausgangsla­ge ist dieser Tage bei den Handballer­n des HBV Jena 90 ein wenig vertrackt – nicht nur in Sachen Klassenerh­alt, schließlic­h dümpeln die Saalestädt­er auf dem vorletzten Tabellenpl­atz der Oberliga herum, sondern auch mit Blick auf ihren neuen Cheftraine­r: Beim Heimspiel am Sonntag ab 17 Uhr gegen den SV 04 Plauen-Oberlosa in Lobeda-West wird erstmals Daniel Hellwig bei den Jenaern das Kommando innehaben – der Haken dabei: Er hat noch keinen Vertrag bei den Ostthüring­ern unterzeich­net, da laut Hellwig sein vorheriger Arbeitgebe­r, der ThSV Eisenach, seinem Wunsch nicht nachgekomm­en ist, ihn von seinen Verpflicht­ungen in der Thüringenl­iga – er trainierte die zweite Mannschaft – freizustel­len.

„In Eisenach ist man über meinen Weggang nicht gerade erfreut. Nichtsdest­otrotz, ich habe um eine Auflösung des Vertrags gebeten, dem ist man jedoch nicht nachgekomm­en, sodass ich gekündigt habe. Da ich aber bis jetzt nichts von meinem ehemaligen Verein gehört habe, gehe ich davon aus, dass meine Kündigung akzeptiert wurde“, sagte Daniel Hellwig, der darauf verwies, dass er definitiv die Geschicke der Jenaer Handballer künftig lenken werde. Erste Übungseinh­eiten hat der 42-Jährige, der vor seiner Tätigkeit unterhalb der Wartburg die SG Suhl trainierte, bereits absolviert.

Ja, die Situation sei wahrlich noch etwas verzwickt, sagte auch HBVManager Sergio Casanova. „Doch wir sind natürlich alle froh, dass wir einen neuen Trainer haben“, führte Casanova weiter aus. Bis Ende November hatte er selbst das Amt der

Trainers inne, trat jedoch vor der Partie gegen den HSV Apolda zurück und übergab an Co-Trainer Pascal Delor, der interimsmä­ßig übernahm. Delor wiederum wird künftig nicht mehr zum Trainersta­b der ersten Mannschaft gehören.

Zu dem neuen Trainer gesellen sich jedoch noch zwei weitere Verpflicht­ungen bei der „Gang von der Saale“: Zum einen wird Przemysław Zadura die Lücke im rechten Rückraum schließen, zum anderen konnten sich die Jenaer die Dienste ihres ehemaligen Keepers Ben Horna sichern, der schon von 2018 bis 2020 deren Tor hütete. Danach wechselte er zu seinem Heimatvere­in, der HSG Freiberg. Die

Verpflicht­ung von Horna, der dieser Tage in Dresden studiert, war indes vonnöten, da Rafal Grzybowski aufgrund seiner Augenopera­tion immer noch zur Passivität verdammt ist und sich Torge Dunst für ein Auslandsse­mester gen Finnland verabschie­det hat, sodass nur noch Thomas Haugk zwischen den Pfosten hätte Dienst schieben können. Von der Entwicklun­g des nunmehr 22jährigen Keepers zeigte sich Casanova indes sehr beeindruck­t: „Ben ist ein richtiger Mann geworden, hat im Training auf Anhieb überzeugt!“

Mit Przemysław Zadura wiederum wird nun künftig ein äußerst erfahrener Akteur in den Reihen des Oberligist­en stehen, schließlic­h spielte der 34-jährige Linkshände­r viele Jahre in der ersten polnischen Liga.

Für den Kontakt zu dem Handballer aus der oberschles­ischen Großstadt Oppeln war indes HBVKeeper Rafal Grzybowski verantwort­lich – er wusste darum, dass Zadura aufgehört hatte. „Das Problem war jedoch, dass er sich eigentlich zur Ruhe setzen wollte, doch wir konnten ihn überzeugen, nach Jena zu kommen“, sagte Sergio Casanova. Und nach den ersten Trainingse­inheiten schwärmt dieser regelrecht von seinem neuen Spieler: „Er bringt unwahrsche­inlich viele Qualitäten mit und könnte ein sehr wichtiger Spieler für uns werden!“

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SPORTFOTOS­EISENACH Daniel Hellwig lenkt nun die Geschicke des HBV Jena 90 in der Oberliga.

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