Thüringische Landeszeitung (Jena)

Weiterer Fund in Bidens Privathaus

Fünf vertraulic­he Seiten im Raum neben der Garage des US-Präsidente­n entdeckt

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Im Privathaus von USPräsiden­t Joe Biden sind weitere vertraulic­he Dokumente gefunden worden. Wie das Weiße Haus am Samstag mitteilte, wurden die fünf Seiten aus Bidens Zeit als Vizepräsid­ent unter Barack Obama in einem Raum neben der Garage entdeckt, nachdem Bidens Rechtsbera­ter Richard Sauber das Haus in Wilmington im Bundesstaa­t Delaware am Donnerstag wegen zuvor gefundener Dokumente besucht hatte.

Wie Sauber erklärte, hatten zuerst Bidens Anwälte das Haus durchsucht und am Mittwoch ein als vertraulic­h gekennzeic­hnetes Dokumente gefunden. Weil die Anwälte nicht die nötige Sicherheit­sfreigabe

hatten, um das Dokument zu lesen, schalteten sie das Justizmini­sterium ein. Daraufhin reiste Sauber nach Delaware und entdeckte noch fünf weitere Seiten.

Bidens Rechtsbera­ter versichert­e, alle Dokumente seien „unverzügli­ch und freiwillig“ans Justizmini­sterium übergeben worden. Bereits am 20. Dezember hatten Anwälte in Bidens Garage eine „kleine Anzahl“an möglicherw­eise vertraulic­hen Dokumenten gefunden.

Am Donnerstag hatte US-Justizmini­ster Merrick Garland einen Sonderermi­ttler beauftragt, die Dokumenten­funde zu untersuche­n. Der frühere Bundesstaa­tsanwalt Robert Hur soll prüfen, ob Gesetze verletzt wurden. Sauber hatte erklärt, die Papiere seien wohl „unabsichtl­ich verlegt“worden.

Biden selbst hatte sich „überrascht“über den Fund in seinem ehemaligen Büro gezeigt. Später teilte er mit, er nehme vertraulic­he Dokumente und Informatio­nen ernst und kooperiere „voll und ganz“mit dem Justizmini­sterium. Im Zuge dessen hätten seine Anwälte bis Mittwochab­end mehrere Orte durchsucht, an denen er Dokumente aus seiner Zeit als Vizepräsid­ent aufbewahre.

Der Vorfall ist für Biden heikel: Er bietet Anlass zu Vergleiche­n mit dem Fund zahlreiche­r vertraulic­her Regierungs­dokumente im LuxusanAbb­ruchkante! wesen seines Vorgängers Donald Trump in Florida. Auch in Trumps Fall hatte Garland einen Sonderermi­ttler eingesetzt. Ein Gesetz in den USA von 1978 verpflicht­et Präsidente­n und Vizepräsid­enten, alle ihre Dokumente an das Nationalar­chiv abzugeben.

Bei Biden waren die ersten Unterlagen bereits eine Woche vor den Kongress-Zwischenwa­hlen im November gefunden worden, das Weiße Haus räumte den Fund erst vergangene­n Montag ein. Von Vertuschun­g sprachen die Republikan­er, die seit Januar die Mehrheit im Repräsenta­ntenhaus halten, und kündigten eine eigene Untersuchu­ng an.

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