Thüringische Landeszeitung (Jena)
Pollmeier baut Thüringer Werk aus
Großinvestition steigert Kapazität der Furnierholzfertigung am Stammsitz in Creuzburg
Das Familienunternehmen Pollmeier Massivholz stärkt seinen Thüringer Standort weiter.
Im zurückliegenden Jahr seien in Creuzburg im Wartburgkreis insgesamt 10 Millionen Euro in das Furnierschichtholzwerk investiert worden, bestätigte die Firma. Die neuen Anlagen wurden jetzt in Betrieb genommen.
Mit Furnierschichtholz können demnach Gebäude in Zukunft wirtschaftlicher errichtet werden, als es mit konventionellen Baustoffen bisher möglich war – aber auch im Möbelbau steige die Nachfrage momentan stetig an.
Noch im Dezember vergangenen Jahres wurde die Reparatur und Inbetriebnahme des bei dem Brand am 21. Juni 2021 beschädigten Furniertrockners abgeschlossen. Der Trockner senkt die Holzfeuchtigkeit der drei Millimeter dünnen Furniere auf drei Prozent, das ist wichtig für die weitere Verarbeitung.
Ab diesem Monat können nun im Werk zwei Trockner parallel betrieben werden, einer speziell für Buchen-, der andere für Fichtenfurniere. Die neue Abstapel-Anlage wird derzeit in Betrieb genommen. Mittels modernster Scannertechnologie sortiert diese die getrockneten Furniere automatisch hinsichtlich ihrer Qualität (nach Einsatzgebiet und optischem Eindruck) und legt diese auf Stapeln ab.
Ebenfalls ging in diesem Monat eine neue Legelinie an den Start. Diese stellt aus den Furnieren das sogenannte Furnierschichtholz her. Dazu werden die drei Millimeter dünnen Furnierplatten einzeln mit Klebstoff versehen und um jeweils
15 Zentimeter verschoben übereinandergelegt.
Mit den neuen Anlagen und der massiven Erweiterung der Kapazitäten steigt natürlich auch der Bedarf des Unternehmens an Fachkräften weiter an. „Durch die großen Investitionen sind natürlich auch neue attraktive Arbeitsplätze in einem hoch automatisierten und innovativen Umfeld entstanden“sagt Patrik Rodlberger, Geschäftsführer der Pollmeier Furnierwerkstoffe GmbH.
Insgesamt beschäftigt die Unternehmensgruppe nach seinen Angaben inzwischen am Standort Creuzburg,
dem Stammsitz der Gruppe, rund 600 Mitarbeitende, davon 170 im Furnierschichtholzwerk.
Zu den Projekten für das gerade begonnene Jahr 2023 zählt unter anderem der Ausbau der Produktion von Holzbriketts. Dadurch können an den Standorten Creuzburg, Malchow und Aschaffenburg insgesamt rund 50.000 Tonnen Briketts hergestellt werden.
„Unsere Premium-Buchenbriketts haben eine deutlich längere Brenndauer als Brennholz. Die Alternative für offene Kamine sowie Kamin- und Kachelöfen kann bei uns direkt ab Werk bezogen werden“
sagt Frank Lux, Teamleiter Brikett und Feuerholz. Der Werksverkauf ist auch für Privatkunden geöffnet, die Mindestabnahme beträgt zehn Kilogramm.
Zudem sind für die nächste Zeit weitere Anlagen geplant, um alle am Standort anfallenden Sägenebenprodukte verarbeiten zu können. „Bei der Verarbeitung unserer Produkte wird sämtliches anfallendes Material zu hochwertigen Produkten weiterverarbeitet. Damit ermöglichen wir unseren Kunden, einen Beitrag für mehr Nachhaltigkeit zu leisten“, ergänzt Geschäftsführer Patrik Rodlberger.