Thüringische Landeszeitung (Jena)

EM-Titel für Langenhan, Weltcup-Führung für Eitberger

Die deutschen Rennrodler präsentier­en sich bei der WM-Generalpro­be für Oberhof schon in bestechend­er Form

- Holger Zaumsegel

Die deutschen Rennrodler strahlten im lettischen Sigulda um die Wette – mittendrin die Sportler aus dem Freistaat. Dabei fiel Max Langenhan am Samstag trotz seines ersten Europameis­tertitels das Lachen schwer. Der Friedrichr­odaer hatte im ersten Lauf unliebsame Bekanntsch­aft mit der Bande gemacht, überlegte schon, im zweiten gar nicht mehr anzutreten, ehe das Ärzteteam den steifen Nacken des 23-Jährigen doch noch funktionst­auglich machte.

Mit Erfolg: Langenhan raste vom zwölften auf Platz eins vor und sicherte sich den Titel vor Felix Loch, der ebenso eine Aufholjagd gestartet hatte. Dabei profitiert­en die beiden auch davon, dass die Bahn in Sigulda am Ende immer langsamer wurde. „Dass die Bahn in zweiten Lauf so kippt, hätte niemand erwartet. Wir haben aber nicht taktiert“, versichert­e Langenhan, dessen Oberhofer Trainingsp­artner David Nössler Achter wurde, was für ihn EM-Silber in der U23 bedeutete.

Einen deutschen Doppelsieg feierten auch die Damen. Hinter der Bayerin Anna Berreiter, die wie Langenhan 23 Jahre alt ist und sich ihren ersten EM-Titel holte, reihte sich die in dieser Saison zweifache Weltcup-Siegerin Dajana Eitberger ein. Da die EM im Rahmen des

Weltcups ausgetrage­n wurde, sicherte sich Eitberger auch die Gesamtführ­ung in diesem. „Bei mir läuft es gerade einfach wirklich gut“, sagte die 32-Jährige. „Ich hoffe, dass ich meinen Flow die nächsten zwei Wochen mitnehmen kann“– also bis zur WM in Oberhof (23. bis 29. Januar). Merle Fräbel, die 19Jährige war nach krankheits­bedingter Pause wieder dabei, rundete als Vierte das gute deutsche Resultat ab, in der U23-Wertung gewann sie EM-Silber.

Enttäusche­nd verlief die WM-Generalpro­be dagegen für Julia Taubitz. Die Gesamt-Weltcupsie­gerin des Vorjahres wurde Achte. Auch das Thüringer Doppel Toni Eggert/

Sascha Benecken hatte sich sicher mehr als Platz fünf beim EM-Sieg ihrer Dauerrival­en Tobias Wendl/ Tobias Arlt ausgerechn­et.

Eine Schrecksek­unde gab es für das zweite Thüringer Doppel – Hannes Orlamünder und Paul Gubitz. Sie stürzten im ersten Lauf, brachten aber das Kunststück fertig, sich zurück auf den Schlitten zu drehen. Die Zeit war dennoch dahin, so dass sie Weltcup-16. und EM-13. in Sigulda wurden.

Zwei weitere Medaillen durften die Deutschen in Sigulda noch feiern. Jessica Degenhardt/Cheyenne Rosenthal wurden Dritte im Damen-Doppel, die Team-Staffel mit Langenhan wurde Zweiter.

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R. KOKSAROV / DPA Der Nacken steif, trotzdem baumelt EM-Gold um den Hals. Max Langenhan feiert in Sigulda seinen ersten EM-Titel.

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