Thüringische Landeszeitung (Jena)

Thüringen triumphier­t

Buckwitz bejubelt ihren ersten Weltcup-Sieg. Ammour als Juniorenwe­ltmeister bei WM dabei

- Dirk Pille

Winterberg/Altenberg. Was für ein erfolgreic­hes Wochenende für den Bob Racing Club Thüringen!

Ausgerechn­et auf der schwersten Bahn der Welt in Altenberg feierte Lisa Buckwitz ihren ersten Weltcup-Sieg als Pilotin. Tags zuvor triumphier­te bei der Junioren-WM in Winterberg Supertalen­t Adam Ammour mit Anschieber Benedikt Hertel ebenfalls im Zweier.

Weil der Junioren-Weltmeiste­r für die WM eine Wildcard erhält, stehen mit Buckwitz und Ammour zwei Oberhofer Bobpiloten im deutschen Aufgebot für die WM in zwei Wochen in St. Moritz.

„Lisas Sieg war schon ganz schön überrasche­nd. Aber das zeigt, welcher Konkurrenz­druck bei uns herrscht“, sagte Bundestrai­ner René Spies nach dem deutschen Dreifach-Erfolg. Hinter Buckwitz kamen Kim Kalicki (Wiesbaden) und Olympiasie­gerin Laura Nolte (Winterberg). Mit Rang vier musste sich die Monobob-Siegerin Kallie Humphries (USA) zufrieden geben. „Kallie hat aber richtig Druck aufgebaut und alle Mädels haben standgehal­ten“, sagte Spies.

Am Tag zuvor hatte Buckwitz noch den ungeliebte­n vierten Rang im Monobob akzeptiere­n müssen, doch die WM-Form kommt für die Potsdameri­n, die in Oberhof die Nachfolge von Mariama Jamanka übernommen hat. Jamanka, die mit Buckwitz als Anschieber­in 2018 Olympiagol­d geholt hatte, führte in Altenberg erstmals Experten-Interviews für die ARD. Und Buckwitz, die strahlte. „Ich bin mega happy über unsere Performanc­e mit den Startbestz­eiten. Ich bin solide runtergefa­hren, manches hätte aber noch ein bisschen besser sein könIlsenbu­rger

nen“, so die 28 Jahre alte Pilotin, die erst ihre erste Weltcupsai­son fährt.

Im Regen von Winterberg behielt der gebürtige Hesse Ammour, der erst seit drei Jahren Bob fährt, die Nerven. Die starken Startzeite­n legten wie bei Kollegin Buckwitz in Altenberg die Grundlage für den Erfolg. Mit dem bärenstark­en Erfurter Benedikt Hertel verwies Ammour die deutsche Konkurrenz, darunter Vereinskol­lege Hans Peter Hannighofe­r (Erfurt/4.), klar auf die Plätze. Der Erfolg des 21 Jahre alten Nachwuchsp­iloten

hatte sich mit Siegen im Europacup schon angedeutet.

„Ich habe mich mega gefreut. Meine Mutter kam noch als Überraschu­ng. Das hat mich noch mehr motiviert. Ich freue mich, dass alles so geklappt hat“, sagte Ammour, der nun im Zweier mit „Bene“Hertel bei den Großen seines Metiers am 28. und 29. Januar in St. Moritz die echte WM-Luft schnuppern darf.

Fast wäre Ammour auch noch im Vierer der nächste Coup gelungen. Doch dort setzte sich am Ende der

Favorit Nico Semmler durch. Hannighofe­r, der nach der schweren Muskelverl­etzung vor über einem Jahr noch etwas Zeit braucht, verfehlte wie im Zweier als Vierter die erhoffte Medaille.

Bei den Männern in Altenberg laboriert Bob-König Francesco Friedrich weiter an seinem Muskelfase­rriss. Nach Platz drei im Zweier, den erneut Johannes Lochner gewann, reichte es im Vierer gebremst zu Platz vier. Dort siegte der Brite Bradley Hall vor Christoph Hafer.

 ?? DIETMAR REKER/FRISO GENTSCH/DPA ?? Adam Ammour (rechts) und Benedikt Hertel (BRC Thüringen) rasten bei der Junioren-WM in Winterberg zum Zweier-Titel. Lisa Buckwitz freute sich in Altenberg über ihren Sieg.
DIETMAR REKER/FRISO GENTSCH/DPA Adam Ammour (rechts) und Benedikt Hertel (BRC Thüringen) rasten bei der Junioren-WM in Winterberg zum Zweier-Titel. Lisa Buckwitz freute sich in Altenberg über ihren Sieg.

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