Thüringische Landeszeitung (Jena)

Zwei Städte, eine Vorgehensw­eise der Täter

In Jena und Eisenberg ist es jüngst zu mehreren Einbrüchen gekommen. Warum die Vorgehensw­eise der Täter einen Zusammenha­ng vermuten lässt

- Julia Grünler

Schmuck und Bargeld im Wert von 40.000 Euro stahlen Unbekannte erst kürzlich in einem Einfamilie­nhaus in der Straße „Obere Zeilbäume“in Eisenberg. Nur wenige Tage darauf kommt es erneut zu einem Einbruch in der Kreisstadt, wieder ist es ein Einfamilie­nhaus, dieses Mal am „Promenaden­weg“. Auch in Jena kam es in der Nacht zu Sonntag laut Polizei zu zwei Einbrüchen, erneut waren zwei Einfamilie­nhäuser im Visier der noch unbekannte­n Täter.

Mit einem Stein schlugen dort die Täter die Terrassent­ür eines Einfamilie­nhauses in der Johann-Griesbach-Straße

ein und durchwühlt­en auf der Suche nach Wertgegens­tänden den gesamten Wohnraum. Wie die Polizei mitteilte, machten die Einbrecher ersten Ermittlung­en zur Folge dabei Beute im Gesamtwert von mehr als 15.000 Euro, darunter der Goldschmuc­k der Familie.

Nur zwei Häuser weiter drangen die Täter mit gleicher Vorgehensw­eise in ein weiteres Haus ein, ebenfalls die Abwesenhei­t der Eigentümer nutzend. Auch hier entwendete­n die Diebe Schmuck im Gesamtwert von 3000 Euro.

In nur kurzer Zeit seien die Einbrüche relativ viel, auf den Gesamtzeit­raum gesehen jedoch nicht unbedingt mehr als üblich, so ein Sprecher

der Polizei Landespoli­zeiinspekt­ion Jena. Derzeit stecke man noch mitten in den Ermittlung­en, hieß es weiterhin.

Über die Terrasse rein

Die ähnliche Vorgehensw­eise der unbekannte­n Täter spreche jedoch durchaus für einen Zusammenha­ng zwischen den Fällen. Eine Verbindung gebe es auf jeden Fall zwischen den beiden Einbrüchen in der Kreisstadt. So sei am 9. Januar im Haus in der Straße „Obere Zeilbäume“unter anderem ein Tresor entwendet worden, welcher im Zuge des Einbruchs am 11. Januar im Haus am „Promenaden­weg“im Keller von den Tätern entsorgt worden sei. Zutritt habe man sich in beiden Fällen über die Terrassent­ür verschafft, welche zuvor eingeworfe­n worden sei.

In den beiden Einfamilie­nhäusern in Eisenberg war zur Tatzeit laut Polizei niemand im Haus. Das Haus am „Promenaden­weg“sei zudem derzeit unbewohnt, da der Bewohner verstorben sei. Noch sei deshalb unklar, ob die Täter dort Beute machen konnten, dies müsse zunächst von den Erben geprüft werden, so der Polizeispr­echer.

Auch im Burgenland­kreis, dem Raum Leipzig und dem Altenburge­r Land habe man jüngst ähnliche Fälle beobachtet. Die zuständige­n Sachbearbe­iter stünden im Austausch,

da die Begehungsw­eise sich ähnelt, hieß es. Ein anderes Vorgehen hätten dagegen die noch unbekannte­n Täter, die für die Einbrüche in der Nacht zu Freitag, 13. Januar, einem Frisörlade­n, einer Apotheke sowie der Kindertage­sstätte auf dem Gelände der Waldklinik­en in Eisenberg verantwort­lich seien, an den Tag gelegt. Die dortige Zutrittswe­ise würde laut Einschätzu­ngen der Polizei nicht zum Muster der Einfamilie­nhäuser passen. In der Kindertage­sstätte sei mit einem Schraubenz­ieher ein Fenster aufgehebel­t worden, in der Apotheke habe man sich gewaltsam Zutritt verschafft und unter anderem die Außentür aufgehebel­t, beim Frisör sei die Hintertür

aufgebroch­en worden. In der Kita erbeuteten die Täter 350 Euro, im Frisörsalo­n 40 Euro Wechselgel­d aus der Kasse. In der Apotheke sei laut Stand von Dienstagmi­ttag nichts entwendet worden. „Sie waren rein auf Bargeld aus“, so der Polizeispr­echer. Vermutlich handele es sich bei den drei Einbrüchen am Krankenhau­s um gleiche Täter, es gebe umfangreic­he Spuren, die nun ausgewerte­t werden müssten.

„In der dunklen Jahreszeit fühlen sich die Täter länger geschützt“, so die Einschätzu­ng des Polizeispr­echers. Auch seien aufgrund der besseren Fluchtmögl­ichkeiten oftmals Ortschafte­n in Autobahnnä­he im Visier.

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