Thüringische Landeszeitung (Jena)
London will 600 Raketen vom Typ Brimstone liefern
Treffen mehrerer Verteidigungsminister Europas in Estland
Großbritannien will 600 weitere Raketen vom Typ Brimstone in die Ukraine schicken, um das Land in seinem Kampf gegen Russland zu unterstützen. Das kündigte Verteidigungsminister Ben Wallace am Donnerstag auf dem estnischen Militärstützpunkt Tapa an. An Kremlchef Wladimir Putin gerichtet sagte Wallace, „dass wir weiter hinter der Ukraine stehen“. Sollte der russische Präsident darauf setzen, „dass wir dieses Jahr keine Lust mehr haben werden, liegt er falsch. Wir werden für dieses Jahr planen, für das nächste Jahr und das Jahr danach und darüber hinaus“, so Wallace.
Wallace nahm in Tapa an einem Treffen von Verteidigungsministern mehrerer europäischer Länder teil, das von seinem estnischen Kollegen Hanno Pevkur und ihm initiiert worden war. Bei dem Treffen auf der rund 150 Kilometer von der russischen Grenze entfernten Truppenbasis verabschiedeten die Teilnehmer eine gemeinsame Erklärung für Militärhilfe für die Ukraine; neben Wallace stellten auch andere weitere Hilfen für Kiew vor.
„Was die Ukraine am meisten braucht, sind schwere Waffen, um die Initiative zu ergreifen und sich gegen Russland zu stellen“, sagte Gastgeber Pevkur. Zuvor am Donnerstag hatte die Regierung des baltischen EU- und Nato-Staates die Lieferung von Haubitzen, Munition und Granatwerfern beschlossen. „Wir schicken die Waffen in die Ukraine, die sie am meisten brauchen. Die Ukraine hat Estland direkt um diese Hilfe gebeten“, so Regierungschefin Kaja Kallas.
Dänemark erklärte unterdessen, 19 Caesar-Haubitzen französischer Herstellung an die Ukraine liefern zu wollen. Litauens Verteidigungsminister Arvydas Anusauskas betonte, dass die Unterstützung für die ukrainischen Streitkräfte unbeschränkt sein müsse, und rief zur Lieferung von Kampfpanzern auf.
Wallace zeigte sich zuversichtlich, dass die Bundesregierung die Weitergabe von Leopard-Kampfpanzern genehmigen wird.