Thüringische Landeszeitung (Jena)
Wissing erhöht Druck beim 49-Euro-Ticket
Verkehrsminister dringt auf schnelle Umsetzung des Deutschlandtickets
Das Startdatum beim 49Euro-Ticket verschiebt sich immer weiter. Dass es nicht wie ursprünglich diskutiert zum Januar kommen würde, war früh klar. Lange wurde nun der 1. April als Startdatum ins Spiel gebracht. Mittlerweile ist die Rede vom 1. Mai.
Dass es bei Verhandlungen zwischen Ländern, Verkehrsverbünden und Unternehmen nur zäh vorangeht, sieht Bundesverkehrsminister Volker Wissing (FDP) zunehmend kritisch. „Wir brauchen eine zügige Umsetzung. Ich appelliere an alle: Denken Sie an die Menschen, die ungeduldig auf den Start des Deutschlandtickets warten“, sagte Wissing unserer Redaktion.
Bereits in der vergangenen Woche hatte der Verkehrsminister bei der FDP-Landtagsfraktion Bayern gemahnt, dass das 49-Euro-Ticket nicht später als zum 1. Mai kommen dürfe. Für viele Verkehrsverbünde stellt der Nachfolger des 9-Euro-Tickets eine Herausforderung dar.
Zwar konnten sich Bund und Länder nach langem Ringen auf eine Finanzierung einigen – der Bund schießt künftig eine zusätzliche Milliarde Euro zu. Doch kratzt das 49-Euro-Ticket am Selbstverständnis mancher Verbünde, schließlich drohen bisherige Hoheitsgebiete wie die Preisgestaltung in dem Tarifsystem mit dem Pauschalticket ausgehöhlt zu werden.
Das allerdings will Bundesverkehrsminister Volker Wissing nicht gelten lassen: „Wir dürfen jetzt nicht zögern, nicht an alten Strukturen festhalten, denn die wollen wir dauerhaft verändern.“Ein Streitpunkt ist zudem die Frage, ob das Ticket rein digital oder auch als Papierfahrschein angeboten werden soll. Während Verkehrsunternehmen und Verkehrsverbünde das klassische Papierticket gern anbieten würden, setzt man im Bundesverkehrsministerium auf ein digitales Ticket oder eine Chipkarte.