Thüringische Landeszeitung (Jena)
Zu wenig Lehrerinnen und Lehrer
Eine neue Umfrage zeigt: An vielen Schulen fehlt es an Lehrkräften. Darunter leiden nicht nur die Schüler
Bestimmt hast du diese Situation schon mal in der Schule erlebt: Du hast im Unterricht etwas nicht so richtig verstanden und möchtest bei deinem Lehrer nachfragen. Der ist aber mit anderen Schülern beschäftigt. Vielleicht sind bei dir auch schon Schulstunden ausgefallen, weil kein Lehrer da war. Diese Probleme gibt es an vielen Schulen: Ihnen fehlt es an genug Lehrerinnen und Lehrern, um alle Kinder gut zu unterrichten und zu betreuen.
Das zeigt erneut eine Umfrage, die jetzt vorgestellt wurde. Dafür wurden im vergangenen Jahr zahlreiche Schulleiterinnen und Schulleiter gefragt, wie es an ihren Schulen läuft. Fast sieben von zehn Befragten gaben dabei an, dass fehlende Lehrerinnen und Lehrer zu den größten Herausforderungen gehören. Die Mehrheit der Schulleiter etwa meint, dass ihre Schülerinnen und Schüler deswegen nicht die Unterstützung beim Lernen bekämen, die sie eigentlich bräuchten.
Gäbe es mehr Lehrkräfte, hätten Schulkinder zum Beispiel öfter die Gelegenheit, Fragen zu stellen oder sich von Lehrerinnen und Lehrern Hilfe zu holen. Deswegen müssten mehr Lehrkräfte an den Universitäten ausgebildet werden, sagt eine Expertin. Doch das sei nicht so einfach. Denn dort fehle es wiederum an Professoren und Professorinnen.
Damit sich die wenigen Lehrer besser um ihre Klassen kümmern könnten, brauche es an Schulen auch mehr Menschen aus anderen Berufen. Denn Lehrkräfte müssten sich um viele Dinge kümmern. Neben dem Unterricht korrigieren sie etwa Klassenarbeiten, bereiten den Unterricht vor, behalten die Corona-Regeln im Auge und halten Kontakt zu den Eltern ihrer Schüler. Deswegen brauche es Personal für Büroarbeit oder Psychologen, die Kindern und Familien bei Problemen zur Seite stünden, so eine Fachfrau. Die könnten den Lehrkräften viel Arbeit abnehmen.