Thüringische Landeszeitung (Jena)

Maier schlägt Stabsstell­e für Migration vor

Derzeit sind noch zwei Ministerie­n zuständig

- Stefan Hantzschma­nn

Thüringens Innenminis­ter Georg Maier (Foto) hat die Einrichtun­g einer Stabsstell­e im Justiz- und Migrations­ministeriu­m für das neu zu schaffende Landesamt für Migration vorgeschla­gen. Er könne sich vorstellen, dass die beiden Referate, die sich im Landesverw­altungsamt mit Migrations­themen beschäftig­en, zunächst in das Justizmini­sterium übergehen und dort eine Art Stabsstell­e zum Aufbau eines Landesamte­s Migration genutzt werde, sagte der SPD-Politiker. Ein solches Angebot habe er dem damaligen Justizmini­ster Dirk Adams (Grüne) bereits vor zwei Jahren gemacht.

„Das kann man nicht von heute auf morgen aus dem Boden stampfen, das muss wachsen“, sagte Maier, der auch Vize-Ministerpr­äsident in Thüringen ist. Adams habe aber darauf beharrt, erst mehr Stellen zur Verfügung zu bekommen, um das Landesamt aufzubauen. „Deswegen hat es da nie eine Einigung gegeben.“

Im Landesverw­altungsamt gibt es zwei Referate, die sich vorwiegend mit Migrations­themen beschäftig­en: Das Referat 740 „Migration, Integratio­n und Rückkehrma­nagement“und das Referat 750 „Erstaufnah­me, Zuwanderun­g und landesweit­e Verteilung“. Sie unterliege­n der Rechtsaufs­icht des Innenminis­teriums, aber der Fachaufsic­ht des Justiz- und Migrations­ministeriu­ms. „Das ist eine Kompetenzü­berschneid­ung, die nicht zielführen­d ist“, sagte Maier. Es sei seiner Meinung nach besser, wenn alles in einer Hand liege. Er werbe auch bei der zukünftige­n Justizmini­sterin Doreen Denstädt (Grüne) dafür, einen Stabsberei­ch zu gründen, der sich dann Schritt für Schritt weiterentw­ickeln könne.

Seit Jahren schon diskutiert RotRot-Grün über die mögliche Schaffung eines Landesamte­s für Migration. Durch den Krieg in der Ukraine und steigende Flüchtling­szahlen hatte die Debatte 2022 wieder verstärkt Fahrt aufgenomme­n. Zuletzt hatte vor allem Ministerpr­äsident Bodo Ramelow (Linke) mit Nachdruck die Schaffung eines Landesamte­s Migration gefordert.

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