Thüringische Landeszeitung (Jena)
Deutsche Ministerin auf Geheimbesuch
Schulze reist nach Odessa und sagt der Ukraine neue Hilfen zu
Bundesentwicklungsministerin Svenja Schulze (SPD) hat der Ukraine angesichts anhaltender russischer Angriffe auf die Infrastruktur zusätzliche 52 Millionen Euro für den Wiederaufbau zugesagt. „Wir sind mitten im Krieg dabei, die Ukraine wiederaufzubauen zu einer freien, zu einer unabhängigen Ukraine“, sagte sie schon am Donnerstag bei einem aus Sicherheitsgründen geheim gehaltenen Besuch in der südukrainischen Hafenstadt Odessa. Berichtet wurde erst am Freitag. Die zusätzliche Millionenhilfe für die ukrainischen Kommunen soll in Wärmestuben, Generatoren, medizinische Versorgung und Verwaltungen fließen. 2022 hat das Entwicklungsministerium (BMZ) die Ukraine mit rund 600 Millionen Euro unterstützt.
Am Freitag sagte die Ministerin auch der ukrainischen Nachbarrepublik Moldau bei einem Besuch nahe der Grenze weitere Unterstützung bei der Aufnahme von Flüchtlingen aus der Ukraine zu.
Das russische Verteidigungsministerium verkündete indes die Einnahme der Ortschaft Klischtschijiwka am Südrand der als strategisch wichtig geltenden Kleinstadt Bachmut. Der Bundesnachrichtendienst (BND) ist nach Informationen des „Spiegel“besorgt über hohe Verluste der ukrainischen Armee beim Kampf um Bachmut. Demnach verliere die ukrainische Armee dort derzeit täglich eine dreistellige Zahl an Soldaten. Eine Einnahme der Stadt könne weitere russische Vorstöße ins Landesinnere ermöglichen. Zwar seien auch die russischen Verluste sehr hoch, dies spiele für die Kriegstaktik der russischen Armeeführung jedoch offensichtlich keine Rolle. Das Magazin berief sich auf Informationen, die der BND in einer geheimen Sitzung Sicherheitspolitikern des Bundestages gegeben habe.