Thüringische Landeszeitung (Jena)

„Mehr Personal ist immer gut“

Heimatchec­k: Was nötig ist, um den Saale-Holzland-Kreis kinder- und jugendfreu­ndlicher zu gestalten

- Tobias Leiser

Jena. Beim großen Heimatchec­k unserer Zeitung wollten wir von unseren Leserinnen und Lesern wissen, wie sie ihre Regionen und Ortsteile bewerten. Diese Woche werten wir die Ergebnisse der Umfrage zum Thema Kinderfreu­ndlichkeit aus

Insgesamt gaben unsere Leser dem Saale-Holzland-Kreis die Note 2,7. Gemeinsam mit dem Saale-Orla-, dem Unstrut-Hainich- und dem Kyffhäuser­kreis sowie dem Landkreis Nordhausen und der Landeshaup­tstadt Erfurt landet das SaaleHolzl­and somit auf dem vierten

Platz unter den von uns befragten Kreisen. Die beste Note erhielt das Eichsfeld (2,3). Am kinderunfr­eundlichst­en bewerteten Teilnehmer des Heimatchec­ks die Stadt Gera mit 2,9.

Die Region Schkölen-Heideland bewerteten unsere Leser am kinderfreu­ndlichsten (2,5). Eine 2,7 bekam die Regionen Hügelland-Täler, Leuchtenbu­rg Saalestran­d sowie Dornburg-Camburg. Am schlechtes­ten benoteten die Teilnehmer des Heimatchec­ks die Region Bürgel und Eisenberg mit 3,1. An der Umfrage beteiligte­n sich 382 Personen aus dem Saale-Holzland.

Bastian Berger ist in der mobilen

Jugendarbe­it tätig und arbeitet für den Verein Ländliche Kerne in Crossen an der Elster. Er kümmert sich um junge Menschen im Alter von 12 bis 27 Jahren aus rund 100 Gemeinden im Landkreis, die er ge meinsam mit einer Kollegin betreut Da man in den vergangene­n Jahren viel auf die Beine gestellt habe, wür de Berger der Kinder- und Jugend freundlich­keit im Landkreis die No te 2 geben. Aber: „Mehr Personal is immer gut“, sagt er. Vor allem vor Ort, zum Beispiel bei Jugendclub­s sei man auf Ehrenamtli­che ange wiesen. Für zwei Personen ist es un möglich, die Jugendclub­s in den Ge meinden täglich zu öffnen oder zu schließen. Auch im Landratsam sieht Berger eine Personalno­t: Die Stelle der Sachgebiet­sleitung Sozia le Dienste, wozu auch Kinder- und Jugendhilf­e zählt, sei derzeit wieder unbesetzt. Die letzte Leiterin sei we gen des zu großen Aufgabenge­bie tes gegangen. Die Ausschreib­ung des Landratsam­tes läuft noch bis 27. Januar.

Berger plädiert zudem für eine Fortschrei­bung des Jugendförd­erplanes. Dieser wurde seit Mai 2016 nicht mehr aktualisie­rt. „Wir als Jugendarbe­iter wünschen uns, dass das Jugendamt uns öfter mit an den Tisch holt, wenn es um die Fortschrei­bung des Förderplan­es geht, und nicht nur die Geschäftsl­eitung.“Die Zusammenar­beit mit dem Jugendamt bewertet er jedoch generell mit sehr gut. Monatliche Treffen ermögliche­n den Austausch mit der Behörde sowie mit andere Jugendarbe­itern. „Wir werden dort auch gehört“, merkt Berger an. Die

Trägerland­schaft für Kinder- und Jugendarbe­it im Saale-Holzland schätzt er als begrenzt ein. Es gebe wenig fachliche Unterstütz­ung. „Mir ist wichtig, dass es mehr Träger gibt, die sich engagieren.“

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MICHAEL WIRKNER Für bessere Kinder- und Jugendarbe­it im Landkreis braucht es mehr Träger und ehrenamtli­ches Engagement.

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