Der Trainer spricht Klartext

Nach der siebten Pleite in Folge wird es ungemütlich für Basketball-Zweitligist Medipolis SC Jena

Es gab auch einen kleinen Lichtblick. Raphael Falkenthal lief am Mittwoch erstmals in einem ProA-Spiel aufs Parkett. Zwar erst, als sich die 78:86-Niederlage schon abzeichnete, aber immerhin.

„Ich bin dem Coach sehr dankbar, dass er mir die ersten Spielminuten in der ProA gegeben hat“, sagte der 17-Jährige. Zwar wäre es ihm lieber gewesen, „es hätte am Ende zu einem Sieg gereicht“, aber nervös sei er dennoch gewesen. „Ich hoffe auf Mehr und möchte der Mannschaft helfen.“

Hilfe, die kann das Team von Medipolis SC Jena gebrauchen. Die Niederlage gegen die Artland Dragons am Mittwoch vor 1207 Zuschauern war die siebte in Folge. Der Auftritt der Jenaer war ernüchternd, bis auf Shaquille Hines, der mit 26 Punkten und 14 Rebounds lieferte, blieben alle anderen Spieler – auch Nachverpflichtung Seth Allen – hinter den Erwartungen zurück, kein Aufbäumen, kein Dagegenhalten. Ausreden gibt es längst keine mehr. Das weiß auch Trainer Marius Linartas: „Es war ein starker Kampf der Gäste, aber leider nicht auch von unserer Seite“, sagte er nach dem Spiel.

Hinsichtlich der Leistung seines Teams fühle er sich beschämt, „wie wir gerade spielen oder auftreten. Die Ausreden mit verletzten Spieler zählen nicht mehr. Andere Mannschaften haben ebenfalls mit personellen Problemen zu kämpfen und bekommen das deutlich besser aufgefangen, um Spiele zu gewinnen.“

Natürlich spüren die Jenaer den wachsenden Druck, der verunsichert. „Wenn du diesen Druck jedoch nicht aushalten kannst, musst du dir einen anderen Job suchen“, sprach der Coach klare Worte. „Wir holen mehr Rebounds, geben jedoch erneut das dritte Viertel mit zehn Punkten ab.“Viel Zeit die Spieler aufzurichten, bleibt nicht. Am Sonnabend gastiert Münster mit Coach Björn Harmsen, der Jena zweimal in die BBL geführt hatte. Das Hinspiel verlor Jena 67:68.

CHRISTOPH WORSCH Jenas Trainer Marius Linartas (rechts) ist von seiner Mannschaft enttäuscht.