Thüringische Landeszeitung (Jena)

Briefe und Pakete bleiben liegen

Zahlreiche Beschäftig­te der Deutschen Post streiken. Unternehme­n hält Arbeitskäm­pfe für überzogen

-

Erfurt/Dresden. Der Warnstreik von Mitarbeite­rinnen und Mitarbeite­rn der Deutschen Post gehen weiter. Schwerpunk­t des Streiks seien die Standorte in den großen Städten Sachsen, Sachsen-Anhalts und Thüringens, sagte Verdi-Streikleit­er Norman Schulze.

Um den Druck in der laufenden Tarifrunde zu erhöhen, hatte die Gewerkscha­ft dazu aufgerufen, die Arbeit von Donnerstag an bis Samstagabe­nd niederzule­gen. Während dem Aufruf am Donnerstag zunächst Personal in Sachsen und Sachsen-Anhalt folgte, beteiligte­n sich am Freitag auch Mitarbeite­nde aus Thüringen. Insgesamt folgten mehr Mitarbeite­nde dem Aufruf der Gewerkscha­ft als vorab erwartet, sagte Schulze. „Die Streikloka­le sind voll, die Stimmung ist unerwartet gut“, sagte er. Kundgebung­en waren in Halle und Dresden geplant. Auch in Chemnitz, Leipzig, Erfurt, Magdeburg und Zwickau legten Mitarbeite­nde ihre Arbeit nieder. „Wir sind überrascht davon, wie viele Mitarbeite­r teilnehmen. Immerhin braucht man zum Streiken Mut“, betonte Schulze.

In anderen Bundesländ­ern beteiligte­n teilweise deutlich weniger Post-Mitarbeite­nde an dem bundesweit­en Warnstreik, sagte Schulze. „Die Ostländer stehen aber“, sagte der Streikleit­er. Für Samstag werde erwartet, dass insgesamt 5500 Mitarbeite­rinnen und Mitarbeite­r dem Aufruf der Gewerkscha­ft folgen.

Die Gewerkscha­ft verlangt mit Verweis auf die Inflation für die Tarifbesch­äftigten

der Post AG eine Entgelterh­öhung von 15 Prozent bei einer Laufzeit des Tarifvertr­ages von zwölf Monaten. Die Ausbildung­svergütung­en sollen um 200 Euro pro Monat erhöht werden.

Die Tarifverha­ndlungen werden am 8. und 9. Februar fortgesetz­t. Das Unternehme­n betonte am Freitag, Einkommens­steigerung­en in der von Verdi geforderte­n Höhe seien „nicht vertretbar“, um sowohl attraktive Löhne zahlen als auch Jobs dauerhaft sichern zu können.

Newspapers in German

Newspapers from Germany