Thüringische Landeszeitung (Jena)
Remis zum Rückrundenstart
Nach Halbzeitführung kassiert der FC Carl Zeiss Jena in der Schlussphase den Ausgleich
Berlin. Mit einem 1:1-Unentschieden ist der FC Carl Zeiss Jena in die Rückrunde der Regionalliga Nordost gestartet. Dabei lagen die Jenaer fast bis zum Abpfiff in Führung und hatten den ersten Sieg unter Trainer René Klingbeil auf dem Fuß.
Bei den Thüringern gab es nach der Niederlage gegen Hertha II vor einer Woche zwei Änderungen in der Startelf. Der leicht angeschlagene Lämmel gehörte ebenso zum Ersatzkader wie Wolf, stattdessen liefen Muiomo und nach abgesessener Gelbsperre Krauß mit auf.
Und Krauß war es auch wieder, der auf dem linken Flügel für Tempo sorgte und gleich in der vierten Minute nach tollem Zuspiel von Muiomo die erste Chance auf dem Fuß hatte, aber verzog. Dass die „Himmelblauen“ebenso eine Niederlage aus der Vorwoche wettmachen wollten wie die Gäste, war unübersehbar. Besonders brenzlig wurde es in der 23. Minute, als Halili den Ball auf die rechte Seite des Angreifers abwehrte, die Eckfahne plötzlich
zum Mitspieler wurde und das Spielgerät auf dem Platz hielt. Dadurch kam Harres noch zur Flanke, die jedoch Richtung Himmel ging, der alles andere als blau an diesem trüben und nasskalten Tag gewesen war. Das Glück des Tüchtigen hatte schließlich Jena kurz vor dem Pausenpfiff.
Nach Foulspiel an Krauß, der mehrfach in dieser Partie unsanft zu Boden gebracht wurde, stieg Halili beim Freistoß von links am höchsten und netzte mit dem Kopf zur Pausenführung ein.
Die zweite Hälfte begann ebenso ausgeglichen, wie die erste verlief, wobei Jena einmal mehr unter Beweis stellte, momentan über die beste Abwehr in der Liga zu verfügen. So musste Strietzel in der 52. Minute mit einer Grätschen-Parade zur Ecke klären, deren Ausführung Kunz souverän faustete.
Bange Momente dann für die mitgereisten 460 FCC-Anhänger unter den 900 Zuschauern, als sich in der 62. Minute Torhüter Kunz mit dem Angreifer Theisen an der Strafraumgrenze traf und Schiedsrichter Florian Lukawski aus Oberhavel/Barnim zum Strafstoß pfiff. Doch Harres bolzte in die fünfte Etage über den Kasten. Einen geradezu dramatischen Verlauf nahm die Schlussphase. Lämmel traf nach Freistoß den Außenpfosten (80.), während neun Minuten später Viktoria einen Freistoß zu nutzen wusste und der für Harres in der 66. Minute eingewechselte Küc den für Jena schmerzhaften Ausgleich herstellte.
Jena-Trainer René Klingbeil zeig- te sich nach dem Spiel dennoch zu- frieden über den Punktgewinn: „Natürlich hätten wir uns gefreut, wenn wir das Spiel gewonnen hät- ten.“Absolut einverstanden sei er mit der Art und Weise, wie seine Elf agiert hat. „Wir haben einen Plan erarbeitet, den haben die Jungs umgesetzt“, so Klingbeil. „Vielleicht müssen wir noch gezielter auf das zweite Tor gehen“, beschrieb er die Phase, als sich durch die Viktoria-Offensive auch Räume öffneten.
Die Gastgeber feierten das Remis wie einen Sieg. Es war nach andert- halb Jahren das erste Heimspiel auf eigenem Platz in Lichterfelde, nach- dem der Drittliga-Absteiger auf den Jahnsportpark hatte ausweichen müssen. Viktoria-Trainer Semih Keskin lobte, wie seine Mannschaft nach Rückstand und verschosse- nem Elfmeter im Spiel blieb.
Für Jena geht’s am Freitag, 19 Uhr, weiter. Dann kommt TeBe Ber- lin an die Kernberge.