Thüringische Landeszeitung (Jena)
Der Kniff des Sven Döring
Fußball, Kreisliga: In Frauenprießnitz stemmt man sich dieser Tage gegen den drohenden Abstieg in die Kreisklasse
In Frauenprießnitz stemmt man sich dieser Tage gegen den drohenden Abstieg in die Kreisklasse. „Wir wissen, dass 2022 für uns kein gutes Jahr war. Wir haben bis zum Sommer eine schlechte Rückrunde gespielt. Und auch die Hinserie der aktuellen Runde war sehr bescheiden“, sagte Trainer Sven Döring.
Abgeschrieben hat er sein Team jedoch noch längst nicht, trotz der mageren Ausbeute von sechs Punkten aus 13 Partien. Seit vier Wochen läuft die Vorbereitung. Trainiert wird am Sonnabendvormittag. „Der Termin ist sicher ungewöhnlich, aber die Jungs nehmen das Training an“, sagte Döring. Beim Blick auf die Tabelle in der Kreisliga -Staffel A deutet sich ein Dreikampf gegen die zwei Abstiegsplätze an. Neben den Frauenprießnitzern stehen auch der SV Wöllmisse und die zweite Mannschaft der BSG Chemie Kahla im Tabellenkeller – gegen beide Teams spielt der SVF in der Rückrunde daheim.
Döring hat sein Team mit einem Kniff eingeschworen, den andere Trainer aus dem höherklassigen Fußball verwendeten. „Wir haben alles auf null gestellt. Für uns beginnt die Serie am 12. März von Neuem“, sagte Döring. Die Stimmung in der Truppe sei gut, sagt der
Trainer. „Vielleicht lag das auch an der Weihnachtsfeier. Das sind Momente, die ein Team zusammenschweißt.“
Personell kann Döring auf seinen kompletten Kader bauen. Und dann ist da die Hoffnung, dass ab dem Sommer die ersten Spieler aus dem eigenem Nachwuchs aufrücken. Es geht um Jan Rosemann, Christoph Möser, Jason Schmidt und Elias Veit, die bei den B-Junioren der SG Steudnitz in der Kreisoberliga mitspielen. „Gerade für die vier Jungs wäre es wichtig, dass sie in ihrer ersten Saison bei den Männern nicht in der Kreisklasse landen, sondern in der Kreisliga“, sagte Döring.
Eine Verjüngung des Kaders sei zwingend notwendig. Beim ersten Punktspiel gegen St. Gangloff (0:0) hatte Döring die beiden Formationen verglichen. „Wir hatten einen
Altersdurchschnitt von 31,2 Jahren, der Gegner stand bei 22,3. Das sind natürlich Welten.“
Sollte es für den SV Frauenprießnitz am Ende der Spielzeit nicht reichen für den Ligaverbleib, wird der Ball trotzdem weiter rollen. „Ich denke mal, dass wir Ende April mehr wissen. Wenn es für uns nicht reichen sollte, stehen alle in der Pflicht, diese Scharte wieder auszumerzen – da nehme ich mich nicht aus, da gehört der Trainer genauso dazu“, sagte Döring. Die Abstiegssituation kennt Döring indes noch aus seiner Zeit bei seinem vorherigen Verein, dem BSC Jena. „Da gab es auch eine Serie. Da waren wir bei Halbzeit abgeschlagen. Damals hatte uns niemand mehr etwas zugetraut. Am Schluss hat es gereicht, in der Liga drin zu bleiben. Ein wenig kann man die beiden Serien miteinander vergleichen.“