Thüringische Landeszeitung (Jena)
Gegentor in der 94. Spielminute
FCC-Fußballerinnen verlieren gegen Potsdam II
Jena. Als das Spiel vorbei war, kämpfte Mailin Wichmann mit den Tränen. Dass die Torhüterin des Fußball-Zweitligisten FC Carl Zeiss Jena von ihren Gefühlen übermannt wurde, war dem Gegentor geschuldet, das sie in der 94. Minute beim Stand von 1:1 nicht vereiteln konnte. Zwar kam sie aus dem Tor herausgeeilt, um Potsdams Emily Lemke am Schuss zu hindern, doch am Ende gewann ihr Gegenüber. Wichmann wiederum konnte dem Ball nur noch hinterherschauen.
Die 20-jährige Keeperin blieb daraufhin wie versteinert im Strafraum sitzen, derweil nur zwei, drei Meter neben ihr die Kickerinnen von Turbine Potsdam II ihr wahrlich spätes Siegtor bejubelten – und das äußerst ausgiebig, zumal es die einzige Chance war, die sie im zweiten Akt hatten.
Am Vorabend der Partie hatte FCC-Trainer Christian Kucharz indes noch betont, dass man die Brandenburgerinnen auf keinen Fall unterschätzen dürfe, auch wenn sie das Tabellenschlusslicht geben würden. Darüber hinaus erinnerte er daran, dass das Team von Thomas Kandler in den vorangegangenen drei Partien stets mit 1:0 in Führung gegangen sei – und genauso sollte es dann auch in Jena kommen: In der 17. Minute erzielte Turbine-Kapitänin Laura Lindner die Führung für die Gäste. In der 32. wiederum gelang Jenas Jalysa Stechemesser die Egalisierung. Zu dem Tor gesellte sich dann noch ein halbes Dutzend an – mitunter hochkarätigen – Chancen, die jedoch allesamt nicht von Erfolg gekrönt waren. „Die erste Halbzeit war in puncto Einstellung und Spielqualität nicht ausreichend. Die zweite war dann deutlich besser, doch leider hatten wir dann kaum noch Chancen“, resümierte ein durch und durch enttäuschter Christian Kucharz.