Thüringische Landeszeitung (Jena)
Nichts Halbes und nichts Ganzes
Thüringenliga: Eintracht Eisenberg und Eintracht Sondershausen trennen sich 1:1
Es hat nicht sollen sein mit dem dritten Heimsieg des Jahres für die Thüringenliga-Fußballer des SV Eintracht Eisenberg: Im Eintracht-Duell gegen Sondershausen hieß es am Schluss 1:1 (1:1). Beide Tore fielen bereits in der ersten Halbzeit. Und beide Kopfball-Treffer gingen auf die Konten der Torjäger der beiden Vereine – auf das Konto von Niclas Stäps bei Eisenberg und auf das Konto des 42-jährigen Sebastian Caspar in den Reihen der Gäste. Eisenbergs Trainer Ralf Prieger war nach dem Spiel hin- und her gerissen: Er wusste nicht so recht, ob er sich über das Remis freuen oder doch ärgern sollte. „Es war nichts Halbes und nichts Ganzes heute“, resümierte Prieger.
Dabei war er mit der ersten Halbzeit seiner Mannschaft grundsätzlich zufrieden, wenn da nicht das Gegentor zum 1:1 (28.) gewesen wäre: Der Gast bekam einen Freistoß in der eigenen Hälfte zugesprochen. Der Ball wurde weit und hoch in den Strafraum der Gastgeber geschlagen. Es kam schließlich zum Kopfball-Duell zwischen Nicklas Reinhardt und Sebastian Caspar. Reinhardt versuchte an den Ball zu kommen, doch Caspar verlängerte den Ball per Bogenlampe ins Tor zum Ausgleich. „Der Ball war gefühlt einen Tag in der Luft. Den muss man etwas anders verteidigen“, sagte Prieger.
Dass ausgerechnet der reaktivierte Caspar, der im Juni seinen 43. Geburtstag feiert, traf, kam für Prieger nicht überraschend. „Im Fußball kann man viel mit Cleverness und Routine wettmachen. Da kann man auch einen Kopf kleiner sein als sein Gegenspieler. Nicklas ist noch jung – er ist auf einem guten Weg.
Aus solchen Szenen wird er lernen. Beim nächsten Mal wird er sicherlich anders zum Ball gehen.“
Die eigene, zu diesem Zeitpunkt verdiente Führung war aber dahin. Das 1:0 nach 14 Minuten war laut Prieger richtig gut herausgespielt worden. Ausgangspunkt war auch in diesem Fall ein Freistoß: Der Ball kam nach innen auf Robert Häring. Er köpfte quer auf Stäps, der drückte den Ball auch per Kopf über die Linie.
Zwischen den beiden Toren hätten die Eisenberger gern einen Elfmeter zugesprochen bekommen. Doch der Spielleiter Steffen Krech
zeigte nicht auf den Punkt. „Das wäre vielleicht das 2:0 gewesen. Dann wären wir als Sieger vom Platz gegangen – da lege ich mich mal fest“, sagte Prieger. Es blieb nicht nur bis zur Halbzeit beim 1:1, sondern bis zum Abpfiff. In der zweiten Halbzeit wollten beide Mannschaften den Siegtreffer erzielen. Erneut gab es eine strittige Szene, diesmal im Eisenberger Strafraum. Auch da verwehrte der Schiedsrichter den Gästen einen Elfmeter.
Als die anderen Ergebnisse des Spieltages offiziell waren, dürfte sich die Stimmung bei Ralf Prieger wieder aufgehellt haben. Die Mitkontrahenten
im Tabellenkeller der Thüringenliga, TSV Gera-Westvororte und FC Erfurt Nord, lagen zwischenzeitlich auf Drei-Punkte-Kurs. Am Ende kassierte Westvororte gegen Arnstadt noch das 3:3, während sich Erfurt Nord sogar noch mit 1:2 gegen Heiligenstadt geschlagen geben musste.
Da wirkte das 1:1 plötzlich wieder wie ein Punktgewinn im Kampf um den Klassenerhalt. „Wenn wir daheim unser Spiele nicht gewinnen, dann müssen wir halt auswärts irgendwo punkten – am besten schon im nächsten Spiel gegen Struth“, sagte Prieger.